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Googles KI lernt die Welt über kitschige Liebesromane kennen

von WIRED Staff
Google hat einen unkonventionellen Weg gefunden, um seiner Künstlichen Intelligenz die Welt näherzubringen: Über mehrere Monate hinweg wurde die KI mit insgesamt 2.865 kitschigen Liebesromanen gefüttert. Die erotischen Groschenhefte eignen sich aufgrund ihrer einfachen Sprache und der sich stets ähnelnden Inhalte bestens für die Konditionierung.

Dass Google die Konversationsfähigkeiten seiner künstlichen Intelligenz mithilfe von Groschenromanen verbessert, berichtete unter anderem The Verge. Demnach wurden zum Beispiel Bücher mit Titeln wie „Unconditional Love“ oder „Fatal Desire“ beim Training der KI eingesetzt. Auf diese Weise sollen Unterhaltungen zwischen Anwendern und der Google-Applikation zukünftig flüssiger und menschlicher verlaufen. „Es wäre wesentlich befriedigender, wenn Google die Nuancen in von Menschen gestellten Fragen besser verstehen und in einer natürlicheren, vertrauteren Art und Weise beantworten könnte“, sagte Andrew Dai, der Leiter des Projekts bei Google. 

Die Methode mag auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen, bieten die Liebesromane doch eher wenig Substanz. Laut Google eignen sie sich für das Training der KI jedoch hervorragend. Bislang ist es nämlich so, dass die Suchmaschine auf Fragen nur trockene und rein auf Fakten beschränkte Antworten geben kann und die Tonalität der Frage dabei außer Acht lässt. Die Inhalte der schnulzigen Schundromane zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie in einfachen, kurzen Sätzen erzählt werden, die in immer neuen Abwandlungen vorkommen. Das ist für das Training der KI perfekt.

Doch nicht nur die KI der Google-Applikation soll verbessert werden — auch die Smart-Reply-Funktion des Online-Dienstes Inbox by Gmail will Google optimieren, um zukünftig automatische Antworten auf eingehende Mails in der App anbieten zu können. Wie passend diese Antworten ausfallen werden, bleibt abzuwarten.

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