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Die iPhone-Kamera könnte bald zum AR-Stadtführer werden

von Cindy Michel
Mit Apples neuem Patent für ein Augmented-Reality-System könnte das iPhone bald zum digitalen Kompass für Reisende werden: Direkt im Kamerabild eingeblendete Navigationspfeile zeigen Touristen die wichtigsten Hotspots – und wie sie dorthin kommen.

Digitalisierte Straßenkarten für das Smartphone sind eine großartige Erfindung – können aber auch ihre Tücken haben: Das Display muss richtig ausgerichtet („Wieso muss ich links abbiegen, wenn es auf der Map nach rechts geht?“) und die realen Orte in ihnen wieder entdeckt werden („Auf dem Display ist der Eingang zu dem Gebäude aber nicht hier, sondern irgendwo dahinter.“).


Auch die Möglichkeit des Rein- und Rauszoomens, um Wege zu vergrößern oder einen besseren Gesamtüberblick über ein Gebiet zu erhalten, helfen nicht nicht immer bei der Orientierung („Huch, wieso hat das Ding jetzt auf den ganzen Kontinent rausgezoomt, ich wollte doch nur...“), und können sogar kontraproduktiv sein (Oh, wo ist denn jetzt die Kreuzung hin?“).

Probleme, die durch eine virtuelle Abstrahierung entstehen. Diese hatte Apple wohl erkannt und ein Patent für ein Augmented-Reality-System eingereicht, das dem Suchenden den Weg anzeigt – ohne eine verfremdete Übersetzung auf eine virtuelle Karte im Smartphone Display. Vorstellen kann man sich die Augmented-Reality-Map für die iPhone Kamera in etwa so wie Pokémon Go. Nur, dass man eben keine Pokemon finden kann, sondern den Weg durch unbekannte Orte. Nun hat Apple dafür ein Patent bekommen.


Das Prinzip ist einfach: Fremde Stadt, fremde Gegend. Anstatt seinen Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit auf einer unhandlichen und antiquierten Straßenkarte aus Papier oder einer manchmal unübersichtlichen virtuellen Map zu finden, holt der Wegsuchende sein iPhone aus der Tasche und schaltet den Kamera-Modus im Videostream ein. Anschließend hält er die Linse auf die Umgebung und richtet die Kamera im passenden Winkel aus.

Nun kann der Reisende entweder ein Ziel eingeben oder ein von der Software vorgeschlagenes auswählen. Pfeile erscheinen direkt im Kameradisplay und zeigen die Richtung an, Abbiegung für Abbiegung. Die Technik basiert auf GPS-Daten und dem Smartphone-eigenem Kompass. Infos zu Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten ergänzen das Angebot. So die Idee, für die Apple nach sieben Jahren nun ein Patentrecht erhalten hat.


Für Apple bedeutet Augmented Reality die Zukunft, bereits 2015 investieren die Amerikaner in das Münchner AR-Unternehmen Metaio. Die Technologie soll Teil des Alltags werden: „Ich glaube, dass in der Zukunft Bewohner von wirtschaftsstarken Staaten und schlussendlich aller Länder jeden Tag Erfahrungen in der Augmented Reality machen werden. Das wird so normal wie dreimal täglich eine Mahlzeit einzunehmen“, sagte Apple CEO-Tim Cook bei einer Tech-Konferenz in Utah Ende Oktober. Die technische Umsetzung sei noch eine Herausforderung, gibt Cook zu, doch „es wird passieren. Da bin ich mir sicher“.

Neben der Augmented-Reality-Map, dem Apple Pencil sowie dem Digital Touch bei der Apple Watch konnte sich das Unternehmen Anfang November noch 60 weitere Patentrechte sichern.

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