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Deseat.me soll euren digitalen Fußabdruck löschen

von Amelia Heathman
Mit Hilfe der Website Deseat.Me soll man seine gesammelten Social-Media-Accounts auf einmal löschen können. Einziger Haken: Die Funktion erlaubt nur Accounts, die mit Gmail-Konten verknüpft sind. 

Das Internet vergisst nie. Was vor acht Jahren nur ein peinlicher Facebook-Post war, kann heute unsere Jobchancen beeinflussen. Vielleicht gab es einmal diesen einen wütenden politischen Tweet, der einen heimsucht, obwohl man längst anderer Meinung ist. Klar, man kann sich Stück für Stück selbst aus den sozialen Plattformen löschen. Geht schon, ist aber bisher umständlich. Die schwedische Website deseat.me lässt nun Menschen ihren digitalen Fußabdruck mit nur einem Mausklick löschen.

Nutzer können sich mit ihren Google-Account-Daten einloggen und deseat.me findet alle vernetzen Online-Accounts wie Facebook, Linkedin und Evernote. Die Website benutzt Googles OAuth Protokoll um alle vorhandenen Daten aufzurufen, bevor sie dem Nutzer den Link zu den Accountdeaktivierungen schickt. De.seat kann allerdings nur Accounts finden, die mit dem Gmail-Konto verknüpft sind. Ältere Konten, die mit einer anderen E-Mail-Adresse verbunden sind, können nicht gelöscht werden. Es ist natürlich auch nicht möglich, sich gänzlich aus dem Internet zu löschen: Bilder und Videos, die durch einen befreundeten Facebook-Account sichtbar sind, sind auch nach der Löschung noch auf der Seite sichtbar.

Es mag beunruhigend wirken, einer Seite die Erlaubnis für alle Online-Accounts zu gewähren, bevor sie alle Daten löscht. De.seat behauptet aber, dass ihm Privatsphäre und Datensicherheit „extrem wichtig“ seien . Bei der Benutzung des Google OAuth-Anmeldeprotokolls soll die Seite keine Login-Daten erhalten, sondern nur die Informationen darüber, welche Accounts gelöscht werden sollen.

Die britische Regierung hat kürzlich den Investigatory Powers Bill, auch als Snooper’s Charter bekannt, veröffentlicht. Unter dem Gesetz haben Sicherheitsdienste und Polizeikräfte die Möglichkeit, Kommunikationsdaten für ihre Ermittlungen zu nutzen. Daten über Internet-Verläufe werden für zwölf Monate und von 48 Behörden aufbewahrt. Neben der Polizeit hat auch der Nachrichtendienst Government Communications Headquarters (GCHQ) und der Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) Zugriff auf die Daten. Auch in Deutschland werden Daten mittlerweile wieder gespeichert und die Befugnisse der Nachrichtendienste ausgeweitet – vielleicht ein Grund, das Online-Resumée einmal auf Null zu stellen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf WIRED UK.

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