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Die US Army forscht an Software, die sich selbst verteidigen kann

von Michael Förtsch
Die US-Armee fürchtet einen Krieg im Internet. Bei der gerade stattfindenden Cyber Grand Challenge sucht die Forschungseinrichtung DARPA deswegen nach dem Bruce Lee unter den Sicherheitssystemen. Das Ziel: Netze und Rechner sollen sich in Zukunft einfach selbst verteidigen können.

Regelmäßig veranstaltet die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) mit Millionen-Dollar-Beträgen dotierte Wettbewerbe, in denen zum Beispiel selbstfahrende Fahrzeuge oder multifunktionale Roboter gegeneinander antreten. Die Gewinner, so die Vorstellung der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums, sollen dem Militär irgendwann einmal die Arbeit erleichtern. Mit der Cyber Grand Challenge will DARPA nun Projekte ausfindig machen, die sensible Netzwerke und Computersysteme schützen können. Vor allem online fühlt sich das US-Militär nämlich derzeit angreifbar.

Ein autonomesSicherheitsnetz, das sich selbst heilt und zum Gegenschlag ausholt.

Insgesamt 100 Teams nehmen an der Challenge teil. Das Ziel: eine Software zu entwickeln, die Angriffe registriert, Sicherheitslücken ausfindig macht, diese abrupt schließt und sich dabei auch noch selbst schützen kann — ganz ohne menschliche Hilfe. Quasi ein autonomes und selbstheilendes Sicherheitsnetz, das beobachten, lernen und verstehen kann. Die unterschiedlichen Lösungsansätze der Teams müssen sich über die kommenden Monate in etlichen Tests und Szenarien beweisen.

Letztlich will DARPA damit eine potentielle Grundlage für militärische Rechnernetze finden, die sich künftig aber nicht nur selbst verteidigen, sondern auch eigenständig Sicherheitsmaßnahmen anfahren und Gegenangriffe einleiten sollen, die den Angreifer zerstören. „Die nächste Generation von vollautomatisierten Cyber-Verteidigungssystemen“, heißt es offiziell.

Der Gewinner des Wettbewerbes soll 2016 gekürt werden. Nicht anonym, sondern medienwirksam auf der Bühne der legendären Hackerkonferenz Defcon in Las Vegas. Dort müssen sich die Selbstverteidigungsprogramme der Finalisten nämlich im sogenannten Capture the Flag messen. Einem Wettbewerb, bei dem normalerweise menschliche Hacker versuchen, zeitgleich jeweils ins das System des anderen Teams einzubrechen. Diesmal treten dann eben nur Programme gegeinander an. Dem Gewinner der Cyber Grand Challenge winken zwei Million Dollar Preisgeld und ein eventueller Forschungsauftrag der Behörde. 

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