Baustellen, Schneefall oder Nebel sind noch immer Situationen, in denen automatische Fahrsysteme an ihre Grenzen geraten. Doch wenn Autos immer stärker automatisiert werden, suchen Menschen logischerweise nach Ablenkung während der Fahrt. Das könnte aber gefährlich werden, wenn sie eine Situation verpassen, die den Computer überfordert und bei der sie wieder die Kontrolle übernehmen hätten sollen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet deshalb an einem System, dass den Fahrer in solchen Momenten warnt — dort, wo er es am schnellsten mitbekommt: auf seinem Smartphone oder Tablet. Mit dem beschäftigt sich der Fahrer während der langweiligen Fahrt vermutlich sowieso gerade.
Bereits jetzt nutzt jeder fünfte Fahrer in Deutschland sein Smartphone während der Fahrt.
„Naht beispielsweise eine enge Baustelle kann die Ablenkung durch ein Mobilgerät zum Problem werden“, sagt Stephan Lapoehn vom DLR. Bei seinem System MobiFAS wird in solch einem Fall auf dem Tablet oder Smartphone des Fahrers eine Warnung eingeblendet, die sagt, dass er das Steuer wieder übernehmen muss.
16 Sekunden hat der Fahrer dann Zeit, das Steuer zu übernehmen, während das Auto bereits langsam auf 80 km/h abbremst. Tut er dies nicht, wird er zusätzlich noch über einen Signalton gewarnt. Außerdem wird das Mobilgerät sofort gesperrt.
Bereits jetzt nutzt schon jeder fünfte Fahrer in Deutschland sein Smartphone während der Fahrt, wie eine Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos zeigt. Wenn Autos zunehmend autonomisiert werden, wird diese Zahl voraussichtlich steigen. Zusammenstöße wie etwa der erste Unfall eines Google Cars mit verletzten Insassen, könnten dann öfter passieren. Das MobiFAS-System könnte hier helfen: Autofahrer könnten während der Fahrt weiterhin surfen — aber ohne sich dabei in Lebensgefahr zu begeben.