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In Berlin hacken Jugendliche für eine bessere Welt

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Bei „Jugend hackt 2015“ in Berlin haben 135 technikbegeisterte Jugendliche ein Zeichen gegen Fremdenhass gesetzt: Motto der Veranstaltung waren #refugeeswelcome und Antirassismus, eine Jury wählte unter 26 verschiedenen Projekten die symbolischen Gewinner aus. WIRED stellt die Preisträger vor.

Nach bislang vier regionalen Veranstaltungen traf sich die junge Coder-Elite nun zu „Jugend hackt 2015“ in Berlin. Ziel des gemeinsam mit der Amadeu Antonio Stiftung veranstalteten Programmierwettstreits war es, in knapp zwei Tagen ein eigenes Open-Source-Projekt in Gruppen zu konzeptionieren und anschließend zu präsentieren. Als Unterstützung standen den 135 jungen Tüftlern 48 MentorInnen zur Seite.

Die Jury — bestehend aus Imma Chienku von Refugee Emancipation e.V., Cecilia Palmer von Fashion & Code, Tim Pritlove vom Chaos Computer Club und Jens Ohlig als Vertreter der Mentoren — vergab anschließend symbolische Preise in verschiedenen Kategorien. „Jugend hackt“ stand dieses Jahr unter dem Schwerpunktthema #refugeeswelcome und Antirassismus.

Den Preis in dieser neu eingeführten Kategorie gewann das siebenköpfige Team von Germany Says Welcome. Die Website soll als Netzwerk zwischen Flüchtlingen und Helfern fungieren. Das Projekt wurde bereits auf der „Jugend hackt West“ angegangen und in Berlin nun mit einem erweiterten Team ausgearbeitet.

Weitere Projekte in dieser Kategorie waren unter anderem das Alltagswörterbuch Refugee Phrasebook, ein Twitterbot gegen Antisemitismus und das Aktionsnetzwerk Active Germany, mit dem Flüchtlinge und Helfer gemeinsame Aktionen koordinieren können sollen.

Der Preis für den „Besten Code“ ging hingegen an Querschläger (ricochet). Mit dieser Erweiterung des Chat-Programms Ricochet ist das verschlüsselte und anonymisierte Chatten über das TOR-Netzwerk möglich.

Ebenfalls spannend: Das Projekt 18-5088 demonstriert eindrucksvoll, welche Auswirkungen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung haben kann, und visualisiert die dadurch gesammelten Informationen.

Den Hauptpreis „Mit Code die Welt verbessern“ und die Prämierung für das „Beste Design“ konnte das Team um Latampel einstreichen. Dieses intelligente Ampelsystem soll, wenn es nach den acht jugendlichen Entwicklern geht, an großen Kreuzungen installiert werden. Es könnte dort den Verkehr dynamisch regeln, auf das Aufkommen von Autos, Fußgängern und Radfahrern reagieren und Unfälle mit Fahrradfahrern und unnötiges Warten an roten Ampeln vermeiden. Die Jury kommentierte Latampel mit den Worten: „Die Welt verändern, bedeutet eben auch, in kleinen, konkreten Schritten Dinge zu verbessern.“

Eine Übersicht aller bei „Jugend hackt 2015“ entwickelten Projekte gibt es hier. Weitere Videos der Präsentationen sowie der vorherigen Events findet ihr auf dem YouTube-Kanal von „Jugend hackt“. 

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