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Neuer Fahrdienst: Shuddle ist das Uber für Silicon-Valley-Kinder

von Thorsten Schröder
Mit der App Shuddle sollen sich die Kinder von reichen vielbeschäftigten Tech-Unternehmern bald selbst einen Fahrdienst ordern können. Angesichts der jüngsten Vorfälle beim Konkurrenten Uber keine ganz unumstrittene Idee.

Von der Schule zum Fußballtraining, von der Mall zum Geburtstag und von der Party nach Hause: Zumindest an Amerikas Westküste müssen für solche Touren ab sofort nicht mehr die Eltern herhalten. Dank der App Shuddle, einer Art Uber für Nachwuchs-Techies. Per App können über den neuen Dienst schon Siebenjährige einen Wagen ordern — für den Fall, dass die eigenen Eltern mit der Gründung neuer Startups oder dem Basteln neuer Apps zu beschäftigt sind.

Die Eltern müssen grünes Licht geben, bevor der Wagen sich auf den Weg macht.

Eltern hätten ihm erzählt, dass sie ihren Kindern eigens für den neuen Service ein Smartphone besorgt hätten, behauptet Shuddle-Gründer Nick Allen gegenüber BuzzFeed. „Daran kann man erkennen, wie lästig es ist, für die eigenen Kinder den Fahrdienst zu spielen.“ Um das für immer vom Hals zu haben, werden für Shuddle zusätzlich zu den Fahrtkosten allerdings neun Dollar im Monat fällig.

Ordert ein Kind eine Wagen, bekommen die Eltern eine Benachrichtigung und müssen erst grünes Licht geben, bevor sich der Fahrer auf den Weg macht. Sobald das Kind anschließend eingesammelt und abgesetzt wurde, meldet sich die App erneut bei den Eltern. Fahrer und Passagier erhalten zudem ein Passwort, das sicherstellen soll, dass das Kind auch in den richtigen Wagen einsteigt.

So soll die Hemmschwelle abgebaut werden, völlig Fremden die eigenen Kinder anzuvertrauen. Denn schließlich gab es schon beim großen Bruder Uber immer wieder Übergriffe von Fahrern auf ihre Gäste. Trotzdem nutzten schon in der Vergangenheit viele wohlhabende Eltern in Städten wie New York den Dienst, um ihre Kinder etwa von der Upper East Side zur Upper West Side chauffieren zu lassen.

Die meisten Shuddle-Fahrer sind Nannies, erfahrene Babysitter, Lehrer oder selbst Eltern.

Bei Shuddle ist die überwiegende Zahl der Fahrer weiblich: Sie sind Nannies, erfahrene Babysitter, Lehrer oder selbst Eltern. Das soll Vertrauen schaffen. Zudem würden Bewerber einem ausführlichen Background-Check unterzogen, bevor sie ans Steuer gelassen werden, heißt es auf der Website des Unternehmens. So will ShuddleMe auch kleinste Vergehen seiner potenziellen Mitarbeiter aufspüren, selbst wenn diese nicht in der landesweiten Datenbank zu finden sind. Über die App kann die Firma außerdem nachvollziehen, ob die Fahrer zu sehr aufs Gas drücken, zu hart bremsen, während der Fahrt telefonieren und sich an die vereinbarte Route halten.

Derzeit gibt es Shuddle nur in der Bay Area rund um San Francisco — eben dort, wo die Hemmschwelle gegenüber Technologie besonders niedrig und der Alltag besonders stressig ist. Und wo mit den Angestellten der großen Tech-Konzerne besonders viele potenzielle Kunden mit entsprechendem Einkommen wohnen. Bald soll Shuddle, das im März 9,6 Millionen Dollar an Investorengeldern eingesammelt hat, aber auch in anderen Städten verfügbar sein. 

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