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Das E-Auto Noah kommt auf den Kompost

von Michael Förtsch
Moderne Elektrofahrzeuge sind sauberer unterwegs als ihre Verbrennerpendants. Aber wirklich grün sind sie nicht. Studenten der TU Eindhoven wollen das ändern. Sie haben mit Noah ein kompostierbares Elektroauto erdacht, das bald auf die Straße kommen soll.

Auf dem Genfer Autosalon 2018 werden die großen Hersteller dieser Tage zahlreiche Elektrofahrzeuge vorstellen, die eine schadstoffärmere Zukunft der Mobilität versprechen. Geht es allerdings um das Abwracken der Automobile, dann ist schnell Schluss mit der Sauberkeit. Viele Bauteile moderner Fahrzeuge sind nicht sonderlich nachhaltig und können nur sehr aufwendig und mit hohem Energieaufwand wiederverwertet werden. Genau hier wollen Studenten des Ecomotive-Teams der niederländischen Technischen Universität Eindhoven ansetzen. Mit Noah haben sie ein Fahrzeug entwickelt, das zu großen Teilen auf den Kompost geworfen werden könnte, wenn es nicht mehr gebraucht oder genutzt wird.

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Der für zwei Personen gedachte Wagen hat die Ausmaße eines Smart und soll zu 90 Prozent aus leicht recycel- oder zumindest biologisch abbaubaren Materialien bestehen. Wo bei anderen Fahrzeugen ein schwerer Rahmen sitzt, befindet sich beim Noah eine aus Platten gefertigte Wanne, die mehrheitlich aus Flachs und dem Biokunststoff PLA besteht. Letzterer wird auch für die Karosserie und die Innenausstattung verwendet, die mit ebenso umweltverträglichen Farben und Stoffen lackiert und verkleidet werden soll. Eine Wabenstruktur verleihe kritischen Bauelementen dazu eine Festigkeit und Stabilität, die annähernd an Metall und klassische Kunststoffe heranreichen würde. Herstellen ließen sich viele der Werkstoffe in einem industriellen und zudem recht günstigen 3D-Druckverfahren.

Gedacht ist Noah vor allem für urbane Gefilde. Denn der vergleichsweise schwache Elektromotor soll ihn auf maximal 100 Stundenkilometer beschleunigen. Jedoch würde er mit einer Akku-Ladung immerhin bis zu 240 Kilometer weit kommen. Dazu soll der Kleinwagen auch nicht unbedingt als Privatfahrzeug dienen, sondern mit Technik für Car-Sharing-Programme ausgestattet werden. Derzeit ist das Projekt der niederländischen Studenten ein ambitionierte Vision. Aber noch im ersten Halbjahr 2018 soll daraus mit Unterstützung aus der Automobil- und Fertigungsindustrie ein fahrtüchtiger Prototyp werden, der auch eine Straßenzulassung bekommen soll. Im Sommer dieses Jahres wollen die Studenten mit dem Wagen dann durch mehrere europäische Städte touren.

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