Es ist nicht das erste Mal, dass das Mrija-Programm seit seinem Aus mit Ende des Kalten Krieges reaktiviert werden soll: Die erste AN-225 lag von 1994 bis 2001 im Hangar und konnte dann für kommerzielle Frachtflüge gechartert werden. Für die unfertige zweite Maschine gab es 1998 schon Pläne, diese als Frachtflieger fertigzustellen. Einen weiteren Anlauf gab es 2006 vonseiten der ukrainischen Regierung, der allerdings ebenfalls im Sande verlief. Der dritte Anlauf soll es laut Business Insider nun mit chinesischer Hilfe schaffen, das legendäre Flugzeug in die Luft zu bringen.
Die einzige flugfähige AN-225 hatte ihren Jungfernflug im Jahr 1988 und war als Träger für die sowjetische Raumfähre Buran gedacht. Mit einer Länge von 84 Metern und einer Spannweite von 88,4 Metern kann das riesige Flugzeug bis zu 250 Tonnen Nutzlast transportieren. Der Airlander ist zwar ein Stück länger, kann aber weniger Fracht transportieren. Das zweite Exemplar wurde allerdings aufgrund des Falls der Sowjetunion und der Einstellung des Buran-Programms nie fertiggestellt und lagert seitdem bei Antonow in Kiew ein.
Dass AVIC und Antonow jetzt kooperieren, um nicht nur eine zweite AN-225 flugfertig zu machen, sondern sogar eine Serienproduktion zu starten, kommt überraschend: Zuletzt hatte es 2012 Aussagen von Antonow Airlines gegeben, laut denen die existierende Maschine kaum Buchungen erfuhr. Die internationale Finanzkrise macht dem Geschäft mit extrem schweren Frachtstücken Probleme und bedeutete, dass das Flugzeug teils über Monate ungebucht am Boden blieb. AVIC scheint dennoch Interesse daran zu haben — was daraus erwächst, wird in den nächsten Jahren am Himmel zu sehen sein.
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