Magnetschwebebahnen in Unterdruckröhren, die das ganze Land durchziehen: Das plant die China Aerospace Science and Industry Corporation, wie The Register unter Berufung auf chinesische Medien berichtet. Auf kurzen Strecken zwischen Städten sollen dabei Geschwindigkeiten von 1000, auf mittleren Strecken zwischen Ballungsräumen 2000 und auf langen Strecken und mit Frachtladungen sogar 4000 Kilometer pro Stunde erreicht werden.
Das Konsortium hinter dem Konzept hat laut eigenen Angaben mehr als 200 Patente, mit denen die Pläne umgesetzt werden sollen. Für die Energieversorgung des Netzwerks sollen die Röhren zudem auf der Oberseite mit Solarzellen abgedeckt werden — Chinas eigener Hyperloop könnte in Kombination mit Atomkraftwerken also sogar emissionsneutral werden.
Die Kosten für ein derartiges Streckennetz wären immens. Viele konventionelle Eisenbahnlinien in China sind vor allem in den Bergregionen aus diesem Grund nur eingleisig verlegt und daher stark ausgelastet. Zugfahrten von einem zum anderem Ende des Landes können mehrere Tage dauern. Dennoch könnte der Bau eines Hyperloops aus politischen Gründen tatsächlich stattfinden: Die Lhasa-Bahn nach Tibet hat sich die Volksrepublik auch einiges kosten lassen.
Ob die technischen Voraussetzungen für ein solches Projekt bestehen, ist zweifelhaft. Zuletzt hatten Teams aus aller Welt beim Hyperloop-Wettbewerb in Nevada Testfahrten mit Schlittenkapseln durchgeführt. Den Rekord stellte dabei ein Team aus München mit einer Geschwindigkeit von 324 Kilometern pro Stunde auf — weit entfernt also von den in China postulierten 4000 Kilometern pro Stunde. In Shanghai fährt allerdings seit mehr als einem Jahrzehnt auch der in Deutschland entwickelte Transrapid als Magnetschwebebahn mit erprobter Technik.