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Apples Radiosender Beats 1 startet mit zensierten Songs und Wiederholungen

von Silvia Weber
Am ersten Juli ging Apples 24-Stunden-Web-Radiosender Beats 1 an den Start. Nicht alles verlief reibungslos. Zudem stellte sich heraus, dass Apple gar nicht 24 Stunden live sendet und die Rap-Songs seines wichtigsten Aushängeschilds Dr. Dre zensiert sind.

Bestimmt hat der eine oder andere Apple-Entwickler genau dieses Horrorszenario bereits in einem schlechten Traum durchlebt: Der Radiosender Beats 1 geht live und kurze Zeit später funktioniert er nicht mehr. Wenige Stunden nach dem Launch war Apples neuer Service 30 Minuten lang nicht erreichbar. Der offizielle Grund für die Panne ist nicht bekannt, es ist aber die Rede davon, dass der Fehler nicht bei Apple, sondern beim Partner des Konzerns Amazon Web Services gelegen habe.

Beats 1 konnte vorübergehend auf Android-Geräten gehört werden.

Die App zu Beats 1 soll im Herbst 2015 auf den Markt kommen. Apples neuer Musikradiosender kann demnach vorher nicht auf Android-Geräten gehört werden — so war es zumindest geplant. Doch dann tauchte im Netz ein unverschlüsselter Stream auf, der genau das möglich machte. Ein Twitter-Nutzer wurde darauf aufmerksam und veröffentlichte einen Link, über den man den Sender über den Browser abrufen konnte. Mittlerweile hat Apple den Leak entfernen lassen.

Nur zwölf statt 24 Stunden live

„Weltweit“ und „immer auf Sendung“: So lauten die wichtigsten Versprechen, die Apple zu Beats 1 machte. Dass sich das „weltweit“ lediglich auf 100 Empfängerländer bezieht, war bereits vor dem Launch bekannt. Dass Beats 1 aus den Studios in Los Angeles, New York und London nicht 24 Stunden live sendet, überraschte jedoch die meisten Nutzer. Lediglich zwölf Stunden pro Tag sind die DJs und Moderatoren für die Hörer da, die Rest der Zeit besteht aus Wiederholungen. Das ist nicht unbedingt schlecht, da man auf diese Weise verpasste Sendungen nachhören kann — nur trifft der Titel Live-Radiosender dann eben nicht mehr ganz zu.

Schimpfwörter werden bei Beats 1 gnadenlos zensiert — die stärksten Auswirkungen hat das natürlich auf Hip-Hop-Tracks. Die Zensur in Form von Störgeräuschen gilt auch für Apple-Music-Partner und Aushängeschild Dr. Dre. Wirklich überraschend ist dies allerdings nicht: Apple ist dafür bekannt, großen Wert auf Familienfreundlichkeit zu legen. Abgesehen davon ist der Konzern auf die Zusammenarbeit mit Werbepartnern angewiesen. Da die Anforderungen von Land zu Land variieren, ist eine überall gültige Zensur wohl die einfachste Lösung.

Ob es der eigene Lieblingssong unverändert durch Apples Schimpfwort-Kontrolle schafft, kann man übrigens ganz einfach nachprüfen, indem man sich den Titel wünscht. In einigen Ländern — darunter Deutschland — geht das sogar telefonisch. 

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