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So geht's: Virtual Reality ohne Übelkeit!

von Moritz Geier
Übelkeit, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen: Noch haben die bald auf dem Markt erscheinenden Virtual-Reality-Brillen wie Oculus Rift das Problem der Bewegungskrankheit nicht in den Griff bekommen. Stanford-Forscher haben eine Technik dagegen entwickelt: ein Lichtfeld-Stereoskop.

Virtual Reality ist auf dem Vormarsch. Oculus Rift soll schon nächstes Jahr auf den Markt kommen. Aber immer noch quält sich die Branche mit einem Grundsatzproblem: Sie rätselt, wie sie die Bewegungskrankheit besiegen kann, also das Phänomen, das sich in Schwindelgefühl und Übelkeit äußert, und unter dem viele Videobrillen-Nutzer leiden.

Das Lichtfeld-Stereoskop arbeitet mit kleinen LED-Lämpchen, die das Auge unterstützen.

Ein Forscherteam der Stanford University um den Elektrotechniker Gordon Wetzstein hat jetzt den Prototyp eines Headsets vorgestellt, dessen Technik das Problem lösen soll. Das Lichtfeld-Stereoskop arbeitet mit kleinen LED-Lämpchen, die das Auge unterstützen. Basierend auf der Lichtfeld-Technologie, macht es die Erfindung möglich, verschiedene Elemente eines 3D-Bilds zu betrachten, wobei der fokussierte Bereich scharf ist und die Felder dahinter oder davor an Schärfe verlieren — so wie das Sehen auch außerhalb des Headsets funktioniert. Im virtuellen Raum kann man den Blick so schweifen lassen und das Gewünschte scharf ins Blickfeld rücken. „Das ist normalerweise nicht möglich“, sagt Wetzstein.

Grund für die Übelkeit, die Videobrillen hervorrufen können, ist der sogenannte “Vergence-Accommodation Conflict”. Blickt man im echten Leben auf einen Gegenstand, etwa eine Blume, justieren sich die Linsen, so dass die Blume scharf ist. Bei Virtual-Reality-Brillen, die dem Auge ein 3D-Bild vorgaukeln, wird die ganze Angelegenheit knifflig: Denn den Augen werden leicht unterschiedliche Bilder zur gleichen Zeit gezeigt. Das menschliche Gehirn fügt diese Bilder zusammen, um ein Gespür für die Tiefe und Entfernung zu bekommen. Während sich die Augen auf ein 3D-Bild einstellen, das vor dem Betrachter erscheint, starrt er in Wirklichkeit trotzdem nur auf ein flaches und erleuchtetes Display. Für diese Täuschung rächt sich der Körper mit schnell einsetzendem Schwindel und Brechreiz.

Wetzsteins Helmdisplay soll eine Seherfahrung ermöglichen, die der Wirklichkeit nahe ist. Das Headset enthält zwei LCD-Bildschirme, die von einer Zwischenscheibe getrennt werden, eine Hintergrundbeleuchtung und Linsen zum Durchschauen. Der Prototyp ist an einen Computer angeschlossen, der die notwendige Software für das System bereitstellt. Eine ausführlichere Beschreibung der Bauweise liefern die Forscher hier.

Der Vorteil der Technik: Sie ist günstig. Der Nachteil: Die Auflösung des Displays ist mit 640x800 ziemlich gering. Um Oculus Rift zu ersetzen, müssen Wetzstein und sein Team also noch fleißig weiterbasteln. 

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