Die F-16 flog auf dem Demonstrationsflug als Flügelmann eines bemannten Jägers. Gemeinsam gingen die beiden Flugzeuge dabei durch verschiedene mögliche Szenarien während einer Mission gegen Bodenziele: Die fliegende KI musste selbstständig die Mission ausführen und dabei auf veränderte Parameter wie Systemausfälle, Routenänderungen und den Abriss von Funkkontakt reagieren, berichtet TechCrunch.
Das Zielkonzept sieht für die US-Luftwaffe der Zukunft eine Mischung aus autonomen und bemannten Kampfflugzeugen vor: Ein einzelner Pilot an Bord eines modernen Jets wie einer F-35 soll dann einen Schwarm von Drohnen befehligen und sich ganz auf taktische Entscheidungen konzentrieren, während KIs seine Befehle selbsttätig ausführen. Bereits im Herbst 2016 hatte das US-Militär einen Schwarm von kleineren Drohnen getestet, die von einem Jet aus gestartet waren. Bei Lockheed Martins aktuellen Tests geht es allerdings um ein deutlich größeres Kaliber von autonomen Kampfflugzeugen. Hier hätten unbemannte Systeme klare Vorteile in Sachen Reaktionsgeschwindigkeit und Manövriermöglichkeiten — bei zu harten Bewegungen werden menschliche Piloten schließlich bewusstlos.
Dieses Konzept von Kriegsführung ist allerdings nicht unumstritten: Die UN debattieren derzeit darüber, KI-gesteuerte Waffen gänzlich zu verbieten. Die ethischen Grundlagen von Waffen, die auf eigene Entscheidungen hin Menschen töten, sind bestenfalls problematisch — so könnte etwa die Hemmschwelle von Regierungen, Kriegswaffen als politisches Mittel einzusetzen, noch weiter sinken, wenn keine eigenen Soldaten in Gefahr geraten. Was technisch bereits möglich ist, hat der Demonstrationsflug gezeigt. Was davon tatsächlich in Zukunft Realität in den Konfliktgebieten der Welt wird, muss die Politik entscheiden.