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Neues vom Admin / So war die Apple-Keynote

von Armin Hempel
Armin Hempel hat für WIRED Germany die gestrige Apple-Keynote live belgeitet, heute liefert er eine Zusammenfassung der Fakten zu den neuen Produkten aus Cupertino nach. Apple-CEO Tim Cook präsentierte wie erwartet die Apple Watch, ein neues MacBook und eine kleine Überraschung am Rande, die der medizinischen Forschung auf die Sprünge helfen soll: das Open-Source-Framework ResearchKit.

Eigentlich war bei der ersten Vorstellung der Apple Watch im September schon alles gesagt. Als Ergänzung zum iPhone bietet sie die Standard-Palette an Funktionen wie Notifications, Kurznachrichten, Telefonie und Apple Pay, gewürzt mit niedlichen Kleinigkeiten wie dem Versenden von kleinen Zeichnungen oder dem eigenen Herzschlag. Nett animiert – dem eingebauten Pulsmesser sei Dank. Als Fragezeichen blieben nur die Akkulaufzeit, der Preis und welche Drittanbieter-Apps bereits zum Verkaufsstart der Smartwatch am 24. April zur Verfügung stehen. Diese Detailinformationen hat Apple gestern nechgeliefert. Gezeigt wurden Twitter, Instagram und andere nützliche Apps. So lassen sich Hotelzimmer künftig per Armbanduhr und ohne Schlüsselkarte öffnen und der Boarding-Vorgang am Flughafen wird dank der integrierten Passbook-Funktion noch bequemer. Um durch den Metall-Detektor zu kommen, muss man sie aber wohl immer noch ausziehen.

Die Apple Watch kostet zwischen 399 und 18.000 Euro, abhängig von Gehäusetyp und Armband:

Apple Watch Sport (Aluminium): 399 Euro (38mm), 449 Euro (42mm) 
Apple Watch (Edelstahl): 649 - 1199 Euro (38mm), 699 – 1249 Euro (42mm)
Apple Watch Edition (Gold/Rotgold): 11.000 – 18.000 Euro

Die Akkulaufzeit beträgt laut Apple-Angaben 18 Stunden an einem “typischen Tag”, das bedeutet 90 mal auf-die-Uhr-schauen, 90 Benachrichtigungen erhalten, 45 Minuten App-Benutzung und eine 30-minütige Fitness-Einheit mit Musikwiedergabe über Bluetooth.

Neues 12″-MacBook in grau, silber oder gold

Der heimliche Star des Abends war ohne Zweifel Apples neues MacBook (ohne Pro oder Air). Es ist zusammengeklappt nur 13,1 Millimeter dünn, wiegt 907 Gramm und bringt einige Neuerungen mit, die auf den ersten Blick recht gewöhnungsbedürftig erscheinen. Nach einer radikalen Überarbeitung des Gehäusedesigns ist neben der Kopfhörerbuchse nur ein einziger Steckplatz vom Typ USB-C übriggeblieben, über den auch die Stromversorgung des Notebooks läuft. Der zugehörige Stecker ist richtungsunabhängig, er lässt sich also nicht mehr falsch herum reinstecken, das nervige “USB-Probieren” fällt weg. Und durch das Fehlen des bisher üblichen MagSafe-Steckers dürften Apple-Reparaturbetriebe aufatmen: Das Notebook kann nun wieder durchs Stolpern über das Ladekabel vom Tisch gerissen werden. Vorteil der Entschlackungskur: Der Laptop ist lüfterlos, erzeugt also absolut keine Betriebsgeräusche mehr.

Das für ein 12″-Modell sehr großzügige Keyboard (es erstreckt sich nahezu randlos über die komplette Gerätebreite) musste beim Tastenhub Federn lassen und scheint nach ersten Berichten recht gewöhnungsbedürftig zu sein. Vor dem Kaufen sollte man es also auf jeden Fall ausprobieren. Beim Trackpad, das nach und nach auch in allen anderen MacBook-Modellreihen Einzug finden wird, hat Apple nachgelegt: Einerseits bringt es die »ForceClick«-Funktion mit, es kann also besonders kräftiges Klicken von normalem Klicken unterscheiden, andererseits ist es mit einem Vibrationsmotor ausgestattet und erzeugt so haptisches Feedback.

In Anlehnung ans iPhone ist das neue MacBook in den Farben Silber, Gold und Space Grau erhältlich. Viel Spielraum für Konfiguration lässt Apple nicht: Es ist mit einem 2304x1440-Pixel-Retina-Display, 8GB Arbeitsspeicher, mindestens 256GB PCIe-Flash-Massenspeicher sowie einem Intel HD 5300-Grafikchip ausgestattet. Leider alles fest verlötet. Nachträgliche Aufrüstung oder Reparatur: Fehlanzeige. 

Fazit: Das neue MacBook ist durch sein schlankes Design wunderschön anzusehen und reicht für Internet-Anwendungen und normale Office-Aufgaben gut aus, 4k-Videobearbeitung hingegen sollte man damit wohl eher nicht versuchen. Das neue Akku-Design erlaubt bis zu 9 Stunden normales Arbeiten, damit lässt sich gut über den Tag kommen. Dass der Apfel auf der Gehäuserückseite nicht mehr leuchtet, wird nur von besonders hartgesottenen Apple-Fans nicht zu verschmerzen sein. Die Beleuchtung wurde zugunsten des besonders dünnen Displays geopfert.

Das MacBook bringt WLan 802.11ac und Bluetooth 4.0 mit. Für externe Festplatten, USB-Hubs, kabelgebundene Peripherie und SD-Karten sind allerdings Adapter notwendig, die ganz schön ins Geld gehen können. Für einen passenden HDMI-Adapter verlangt Apple 89 Euro.

ResearchKit: Open-Source-Software Framework für medizinische Forschung

Eine eher unscheinbare, aber dennoch interessante Ankündigung hat im Scheinwerferlicht der Apple Watch kaum Beachtung gefunden, könnte aber das wichtigste Detail des gestrigen Abends bilden: ReseachKit ist ein neues Open-Source-Framework, welches dabei helfen soll, die Gesundheitsdaten von Millionen von Apple-Usern der medizinischen Forschung zur Verfügung zu stellen. Natürlich nur nach Zustimmung des Users. Die von Apple vorgestellten Apps mit ResearchKit-Unterstützung widmen sich dabei Krankheiten wie Parkinson oder Brustkrebs. Für die Medizin könnte es ein sehr kostengünstiger Weg sein, an riesige Mengen von Daten zu kommen, die für medizinische Studien notwendig sind. 

Noch eine Kleinigkeit zum Schluss: Das Apple TV ist mit 79 Euro etwas günstiger geworden und unterstützt ab sofort HBO Now. Der Streaming-Dienst wird zunächst nur über eine IOS-App oder über Apple-TVnutzbar sein. Deutsche „Game of Thrones“-Fans schauen zumindest auf offiziellem Weg ohnehin in die Röhre: Der Dienst ist nur in den USA verfügbar.  

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