Apple hat sein Betriebssystem macOS High Sierra 10.13 veröffentlicht. Das kostenlose Update für Mac-Nutzer steht seit gestern Abend zum Download in Apples App Store zur Verfügung. Kritik ließ nicht lange auf sich warten.
Kurz nach Apples Veröffentlichung hat ein ehemaliger NSA-Analyst ein Video ins Internet gestellt, das eine Sicherheitslücke im Betriebssystem zeigt. Patrick Wardle, jetzt leitender Forscher beim US-Sicherheitsdienstleister Synack, bekam nach eigenen Angaben Zugriff auf den Schlüsselbund – und habe damit auch Nutzernamen und Passwörter ausspähen können.
Auch Drittanbietern bereitet das Update auf High Sierra Probleme: So ist etwa Adobes Illustrator CC nicht auf dessen neues APFS-Dateisystem ausgerichtet. Die Adobe-Entwickler behaupten sogar, das Betriebssystem sei pauschal nicht dazu in der Lage, die Dateien ihres Programms abzuspeichern. Illustrator-Nutzer sollten daher auf Datenträger ohne APFS-Unterstützung zurückgreifen. Des Weiteren warnt der Grafiktablet-Hersteller Wacom vor einer Inkompatibilität seines Programms Inkscape mit High Sierra. Entwickler stoßen bei Apple-Updates immer wieder auf Probleme, weil die Entwicklungszeiten kurz sind und die Informationspolitik gegenüber Drittanbietern von Unternehmensseite spärlich gehalten wird.
Zusätzlich zu APFS ist mit High Sierra auch ein neues Grafik-Framework namens Metal 2 erschienen, das neben allgemeiner Grafikbeschleunigung auch erstmals Virtual-Reality-Inhalte auf einem Mac ermöglicht. Das Update umfasst auch Neuerungen für den Apple-Browser Safari: Die Unterdrückung der automatischen Wiedergabe von Videos mit Ton ist ebenso möglich gemacht worden wie eine Anti-Tracking-Funktion. Dabei gilt es zu beachten, dass Safari 11 nicht zwingend an High Sierra gebunden ist — das Update ist auch abwärts mit MacOS Sierra 10.12 kompatibel.