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Schatz, ich flieg heute mit dem Bus zur Arbeit!

von Cindy Michel
Ford arbeitet an selbstfahrenden Taxis. Uber will sie schon im kommenden Monat auf die Straße schicken. Airbus hat schon das selbstfliegende im Auge. Einen ersten Prototyp will der Flugzeughersteller bereits im kommenden Jahr präsentieren.

18 Uhr Feierabendverkehr. Rush Hour in den Städten. Die Straßen sind dicht, kein Durchkommen mit dem Auto, egal ob es autonom fährt oder von Menschenhand gelenkt wird. Wer im Stau steckt, steckt fest. Da hilft kein Hupen und kein Fluchen. Ein alltägliches Schlechte-Laune-Szenario kurz nach Feierabend für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt – und anscheinend auch für Ingenieure der Firma Airbus.

Denn je mehr Zeit sie auf verstopften Highways verbringen, umso klarer und deutlicher wird eine Vision: „Einfach abheben und über den Stau hinweg fliegen.“ Eine Idee, die schon bald Realität werden könnte. 2017 will die Airbusgroup ihren ersten Prototypen eines selbstfliegenden Transporters vorstellen. An der Verwirklichung dieses SciFi-Traums arbeitet A3, eine Subdivision der Airbusgruppe, deren Fokus auf Innovation und Zukunftstechnologie liegt.

Wir wollen nicht mit Amazon konkurrieren

Bruno Trabel

Im Silicon Valley tüfteln die Visonäre an einem selbstfliegenden Vehikel, das sowohl Menschen, als auch Fracht transportieren soll – Codename Vahana.

Hier scheint ein Vergleich mit Amazon naheliegend. Denn der Online-Versandhändler nutzt nicht nur Drohnen, sondern besitzt mittlerweile auch eine eigene Flugzeugflotte, um seine Waren auszuliefern. Doch Bruno Trabel von Airbus Helicopters erklärt im hauseigenen Magazin, das Unternehmen haber keinerlei Interesse, mit Amazon oder DHL zu konkurrieren: „Ganz im Gegenteil. Wir sehen diese Unternehmen als potenzielle Kunden.“

Einen ersten Prototypen des selbstfliegenden Flugtaxis bereits im Jahr 2017 präsentieren zu wollen, mag überraschend zügig erscheinen. Für den Projektleiter der A3-Gruppe, Rodin Lyasoff, handelt es aber um ein realistisches Ziel. Im Interview mit dem Airbus-Magazin erläutert er: „Das ist machbar. Der Großteil der von uns benötigten Technologie ist bereits auf einem guten Weg wie etwa Batterien, Motoren oder andere Elemente aus der Luftfahrtelektronik.“ 

Die größte Herausforderung für die A3-Ingenieure stelle momentan noch die Entwicklung eines Comprehensive-Obstacle-Avoidance-Systems dar. Ein System, das Hindernisse erkennt und diese dann selbstständig umfliegt, ähnlich zu dem in selbsfahrenden Autos, nur eben angepasst auf den Luftraum. Eine weitere Hürde könnte sich in der Gesetzgebung auftun, denn bisher gibt es kein Land, das Testflüge von derartigen selbstfliegenden Vehikeln erlaubt. Allerdings hat Singapur der Firma Airbus grünes Licht gegeben, um eine Lieferdrohnenflotte über dem National University Campus im kommenden Jahr zu testen.

Vielleicht fliegt dort ja schon bald der CityAirbus seine Proberunden. Denn der ist das langfristige Ziel des Vahana-Projekts. Ein fliegender Bus, den man via Smartphone bucht und dann ganz einfach an der nächsten Heli-Haltestelle einsteigt.

In Anbetracht dieser hochfliegenden Ziele von Airbus klingen die Meldungen, dass Ford schon 2021 mit seinen vollautonomen Autos in Serie gehen möchte und Uber bereits im kommenden Monat eine Flotte von autonom fahrenden Vehikeln auf die Straßen Pittsburghs schickt, nicht mehr ganz so spannend. In Pittsburgh werden Fahrer zwar noch hinter dem Steuer sitzen, allerdings nur, um im Notfall eingreifen zu können.

Für Uber könnte eine selbstfahrende Flotte übrigens goldwert sein. Immer wieder klagten die menschlichen Fahrer des Taxi-Startups, als Angestellte mit entsprechenden Sozialleistungen geführt zu werden und nicht als freie Mitarbeiter. Gerade erst erklärte ein US-Bundesrichter einen Vergleich zwischen Uber und 380.000 seiner Fahrer für nichtig. Das Startup hätte den Klägern, die es als freie Mitarbeiter laufen lies und nicht als Angestellte, insgesamt 100 Millionen US-Dollar bezahlt. Für den Richter ist dieser Vergleich ein klarer Fall von „nicht fair“.

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