Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Airbags könnten Schiffsuntergänge verhindern

von Olivia Solon
Ein Team von EU-finanzierten Forschern hat einen Airbag entwickelt, der das Sinken von Schiffen in Notfällen verhindern könnte.

Die Forscher wollen eine stabilisierende, aufblasbare Vorrichtung bauen, die sich innerhalb von 15 Sekunden öffnet. Sie basiert auf Technologien, die U-Boote im Falle unkontrollierten Tauchens Auftrieb verleihen. Der riesige Airbag – entwickelt von der Forschungsgruppe SuSY – soll gekenterte Schiffe stabilisieren, oder abgesunkene anheben. So könnte Rettern im Notfall Zeit verschafft werden, um Passagiere zu evakuieren und riskante Ladungen zu bergen.

Das Verfahren sieht unter anderem mit Kevlar verstärkte Ballons vor, die im Schiff installiert werden, entweder in Wasserballasttanks oder zwischen Doppelhüllen. Das Forscherteam hat dazu Patronen entwickelt, die an diesen Ballons befestigt werden und Kaliumnitrat enthalten (das wird auch in Schießpulver verwendet), sowie Epoxidharz und Eisenoxid (Rost). Kommt es zum Ernstfall, oxidiert das Schießpulver das Epoxidharz, das dann wiederum in den Ballon eintritt und ihn schnell aufpumpt – der Rost hilft, eine Explosion auszulösen. Eine zweite Patrone, gefüllt mit komprimierter Luft, kühlt die Explosion ab, so dass keine Ladung in Brand gerät.

Reinhard Ahlers, Geschäftsführer der maritimen Beratungsfirma Balance sagt, die größte Herausforderung sei gewesen, die richtige Kombination an Materialen für den Prozess der Gasproduktion herauszufinden. „Wir hatten das Ziel, aus der kleinsten Patrone, die wir kriegen konnte, so viel Gas wie möglich zu produzieren.“ Das bedeutet, es mussten viele verschiedene Kalkulationen vorgenommen werden, um die richtige chemische Formel zu finden.

Außerdem musste für den Ballon ein Material gefunden werden, das auch heißes Gas halten kann, ohne dabei unmenschlich teuer zu sein. Auch braucht das System eine Vorrichtung, mit der man den Ballon am Rumpf anbringen kann. „Die Ballons wurden schließlich unter der Decke der Doppelhülle befestigt, um auch Inspektionen zu ermöglichen“, sagt Ahlers. Das Team hat zwar einen Machbarkeitsnachweis erbracht, muss aber immer noch eine Kontrolleinheit für das ganze System entwickeln. 

GQ Empfiehlt
UPS ordert 125 Tesla-LKW

UPS ordert 125 Tesla-LKW

von WIRED Staff