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Adler, Laser und Spezialeinheiten — so einfallsreich sind Drohnen-Abwehrsysteme

von Cindy Michel
In den Niederlanden holen Adler unerwünschte Drohnen vom Himmel, in Tokio gibt es eine Polizeieinheit, die Multicopter aus No-Fly-Zonen fernhält und der US-Flugzeughersteller Boeing will mit Lasern auf unbemannte Drohnen schießen. Die Abwehrsysteme werden immer einfallsreicher und spektakulärer.  

Im Weißen Haus schrillen im Winter 2015 die Alarmglocken, als der Quadrocopter eines Amateurpiloten in den Garten stürzt und in Dresden knallt im Herbst 2013 eine Drohne direkt vor der Bundeskanzlerin zu Boden: Unbemannte Flugobjekte werden mehr und mehr zur Gefahr. Wissenschaftler und Privatunternehmen entwickeln verschiedene Abwehrsysteme. Längst ist auch ein eigener Geschäftsbereich mit den Gegenmaßnahmen entstanden. Hier ein Überblick über aktuelle, kuriose und radikale Entwicklungen.  

1. Adler gegen Drohnen in den Niederlanden (Update, 14.9.16)

Motoren surren. Schwarze Drohnen erscheinen am Himmel. Rotor an Rotor fliegen die Multicopter auf die Sperrzone zu. Plötzlich, der Schrei eines Adlers. Der Himmel verfinstert sich und gefiederte Jäger stürzen sich auf die Maschinen herab, schnappen sie aus der Luft. 

Ein Szenario das jetzt Wirklichkeit tatsächlich so stattfinden kann – zumindest in Holland. Denn die niederländische Polizei hat nun ein ganz besonderes System der Drohnenabwehr: Greifvögel als Drohnenjäger. Die amerikanische Firma Guards from Above hat sich auf diese eher ökologische Art der Abwehr spezialisiert und leitet das Greifvogeltraining in den Niederlanden. 

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Zunächst gab es eine monatelange Testphase, in der geklärt werden sollte, ob sich die Adler tatsächlich zur Drohnenabwehr eignen, wie Mark Wiebes von der Polizei Rotterdam berichtet. Die Testphase sollte ermitteln, ob ein Verletzungsrisiko für die Tiere besteht. Diese Phase ist nun erfolgreich beendet, die Adler können kommen: „Das ist eine Lowtech-Lösung für ein Hightech-Problem“, sagte Polizeisprecher Dennis Janus bei der ersten offiziellen Präsentation der tierischen Drohnenjäger.

Die niederländische Polizei setzt übrigens nicht zum ersten Mal auf tierisch innovative Ermittlungsmethoden: Seit 2013 bilden die Rotterdamer Gesetzeshüter Spür-Ratten aus. Die Nager sollen Schmauchspuren und Drogen erschnüffeln.   

2. Drohnen im Fangnetz

Auf rund zehn Metern muss sich der schwarze Octocopter der unerwünschten Drohne nähern. Das reicht ihm. Binnen Sekundenbruchteilen schießt er ein weißes Netz in Richtung des fligenden Eindringlings, es öffnet sich und umschließt ihn komplett. Die Rotoren verheddern sich und baumelt dann am Galgen. Dieses Fangsystem, das ein wenig an Spiderman erinnert, haben Forscher des Humans-Interactive Robotics Lab (HIRoLab) entwickelt.

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„Wenn du eine feindliche Drohne fürchtest, willst du sie nicht abschießen, denn sie könnte mit explosivem Material gefüllt sein“, erläutert Mo Rastgaar, der Gründer des Labors, das Abwehrsystem. 

3. Boeing schießt mit Laser auf Drohnen

Radikaler ist da schon die Vorgehensweise des US-Flugzeugherstellers Boeing: Der will mit Hilfe eines Lasergeräts unbemannte Drohnen vom Himmel holen. Erst vor kurzem konnte die Firma eine erfolgreich abgeschlossene Testreihe ihres Compact Laser Weapons Systems, ein kleines, tragbares und relativ schnell einsetzbares Gerät, vermelden. Die Kamera ähnliche Waffe soll Drohnen automatisch erkennen und unschädlich machen: Ein Laserstrahl wird auf einen Punkt fixiert bis dieser in Brand gerät. Dafür sollen schon zwei Sekunden ausreichen. 

 

4. Anti-Drohnen-Polizseieinheit in Tokio

Die erste Polizeieinheit weltweit, die auf die Drohnenabwehr spezialisiert ist, wurde Ende 2015 in Tokio gegründet. Sie ist vor allem dafür verantwortlich, dass das Flugverbot in den sogenannten No-Fly-Zonen eingehalten wird. Sollte ein unerlaubtes Flugobjekt in einer der Sperrzonen auftauchen, fahnden die Polizisten zunächst nach dem Piloten. Bleibt die Suche erfolglos, kommen eigene Fangdrohnen zum Einsatz. Diese sind mit Kamera und zwei bis drei Meter langen wie breiten Netzen ausgestattet. So werden die Eindringlinge zur Landung gezwungen.

 

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