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Zika-Bekämpfung: Warum Werbetafeln in Rio jetzt nach Schweiß riechen

von WIRED Editorial
Eine Werbetafel, die nach Schweiß riecht, löst zunächst nicht die positivsten Assoziationen aus. Was aber, wenn sie bei der Bekämpfung der Zika-Epidemie in Brasilien helfen könnte? Das „Mosquito Killer Board“ soll genau das tun.

Reklametafeln in Fußgängerzonen gehören zum normalen Stadtbild. Gut möglich also, dass den Passanten in Rio de Janeiro zwei besondere Exemplare zunächst nicht aufgefallen sind. Ansprechen sollen sie aber sowieso ein ganz spezielles Publikum: Mücken, die das Zika-Virus übertragen.

„Mosquito Killer Boards“ heißen die Tafeln, die, wie der Name schon verrät, als Mückenvernichter fungieren sollen. Dabei findet das einfache Mausefallenprinzip seine Anwendung: Die Tafel sondert eine Lösung aus Milchsäure und CO2 ab. Diese Zusammensetzung ist auch im menschlichen Schweiß zu finden und lockt Mücken aus einer Entfernung von bis zu 2,5 km Kilometern an. Fluoriszierende Lichter verstärken diesen Effekt.

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Da die Mückenart Aedes Aegypti durchschnittlich etwa einen Meter über dem Boden fliegt, wurde der Fangmechanismus am Boden der Tafel installiert, sodass die Mücken hineingezogen werden. Einmal im Inneren gefangen, verdursten die Insekten.

Entwickelt wurde das Billboard von den brasilianischen Werbeagenturen Posterscope und NBS, die damit ihren Teil zur Bekämpfung der Zika-Epidemie beitragen wollen. Um das Problem großflächig angehen zu können, rufen die Hersteller Gemeinden weltweit zur eigenständigen Reproduktion solcher „Mosquito Killer Boards“ auf. Die technischen Daten zum Nachbau haben sie öffentlich zugänglich gemacht. Die Kosten solch einer Installation würden sich auf rund 200 Dollar belaufen.

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Doch auch wenn die Idee zunächst äußerst effektiv erscheint, birgt sie auch Gefahren. „Ich habe einige Bedenken“, sagt Chris Jackson, Experte für Schädlingsbekämpfung an der University of Southampton. Jackson befürchtet, dass die Mücken in Gebiete gezogen werden könnten, in denen sich viele Menschen aufhalten, die somit Angriffsfläche für die Insekten bieten würden. Zum Aufstellen der Tafeln empfiehlt er deshalb Gegenden, in der geringe Menschendichte herrscht. 

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