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Wissenschaftler schlagen Knochen als Baumaterial der Zukunft vor

von WIRED Staff
Die Wolkenkratzer der Zukunft könnten statt aus Stahl und Beton aus künstlichen Knochen und Eierschalen bestehen. Forscher haben organische Materialien als Alternative zu klassischen Baustoffen vorgeschlagen, da diese eine deutlich niedrigere Energiebilanz aufweisen und so zur Senkung des weltweiten CO2-Ausstoßes beitragen könnten.

Die Forscher um die Bioingenieurin Michelle Oyen vom Department of Engineering der Universität Camebridge haben es geschafft, im Labor künstliches Knochen- und Eierschalenmaterial herzustellen. Der Herstellungsprozess für beides ließe sich problemlos im größeren Stil durchführen, wenn das dazu notwendige Kollagen zur Verfügung steht, berichtet Engadget. Momentan kommt dieser Grundstoff des Verfahrens noch von Tieren und bindet die Mineralien an sich. Weitere Forschungen sollen zeigen, ob sich das Kollagen künstlich herstellen und ersetzen lässt.

Die Herstellung von Stahl und Beton, den beiden Hauptkomponenten modernen Städtebaus, verursacht weltweit etwa ein Zehntel des Ausstoßes von klimaschädlichem CO2. Das liegt vor allem an den hohen Temperaturen, die bei der Herstellung benötigt werden. Die teilorganischen Materialien von Knochen und Eierschalen wachsen hingegen bei Zimmertemperatur und sorgen so für eine deutlich bessere Energiebilanz. Knochen sind zudem leicht und dennoch äußerst stabil, was an ihrer Zusammensetzung aus etwa 50 Prozent Proteinen und 50 Prozent Mineralien liegt.

Gebäude aus biologischen Materialien könnten in Zukunft die Architektur revolutionieren, dürften allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen: Wie Oyen sagte, ist die Bauindustrie ein sehr konservatives Geschäftsfeld, in dem sich völlig neue Grundstoffe nur langsam durchsetzen dürften. Beton war schon den alten Römern bekannt und Stahl ist bereits seit dem 19. Jahrhundert im massenhaften Einsatz. Für künstliche Knochen und Eierschalen müssten Architekten, Statiker und Bauarbeiter nun ganz neue Fähigkeiten und Techniken entwickeln.

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