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Wissenschaftler beschließen Richtlinien für die weltweite Forschung am menschlichen Genom

von WIRED Staff
In Washington D.C. haben sich Wissenschaftler und Bioethiker aus der ganzen Welt zu einem dreitägigen Gipfel getroffen, um die Forschung am menschlichen Genom zu diskutieren. Das Ergebnis: Sie empfehlen, die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet fortzuführen. Dabei warnen sie allerdings scharf davor, Embryonen und andere Arten von Keimzellen, die genetisch verändert worden sind, im Kontext von Schwangerschaften einzusetzen.

Das geht aus einem Statement hervor, das die Wissenschaftler kurz nach Ende des Gipfels veröffentlicht haben. Der Fokus der Diskussion lag vor allem auf dem neuen Werkzeug zur Gen-Bearbeitung CRISPR-Cas9, das es Wissenschaftlern vergleichsweise einfach macht, das menschliche Genom zu ändern. Dabei einigten sich die Wissenschaftler lediglich auf Empfehlungen, offizielle Regelungen oder gar Gesetze wurden im Kontext des Treffens nicht deklariert.

Die für die Wissenschaft wohl wichtigste Empfehlung betrifft die Fortführung der Grundlagenforschung. Demnach fordern die Teilnehmer der Konferenz den Einsatz von CRISPR an menschlichen Embryonen und weiteren Keimzeilen. Der Grund: Dadurch versprechen sie sich ein besseres Verständnis der Biologie und der Entwicklung menschlicher Embryonen. Gleichzeitig warnen sie aber davor, genetisch veränderte Embryonen im Kontext von Schwangerschaften einzusetzen.

Darüber hinaus wurde auf dem Gen-Gipfel die Empfehlung erarbeitet, klinische Anwendungen auf sogenannte somatische Zellen zu beschränken. Das heißt, Gentechnik könnte zwar zur Verbesserung des Gesundheitszustands des Einzelnen eingesetzt werden, müsse sich dabei aber auf Zellen beschränken, die nicht an die nächste Generation weitergegeben werden. Auch wenn die Wissenschaftler und Bioethiker damit eine klare Einschränkung des Einsatzes von Gentechnik fordern, richtet sich ihre Empfehlung gegen die ausgegebene Marschroute des Direktors des National Institutes of Health (NIH) Francis Collins. Dieser hatte sich nämlich gänzlich gegen eine genetische Veränderung menschlicher Embryonen ausgesprochen.

Zu guter Letzt wurde auf dem Gen-Gipfel die Forderung ausgesprochen, den Diskurs über das Thema fortzusetzen, um sich über die Entwicklung der Forschung weiterhin auszutauschen und einen weltweiten Konsens diesbezüglich zu finden. Im Statement heißt es im Hinblick auf diesen Punkt: „Während letztlich jede Nation die Autorität hat, Aktivitäten unter ihrer Zuständigkeit zu regulieren, wird das menschliche Genom von allen Nationen geteilt.“ 

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