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Bedrohliche Supernova: Was passiert, wenn der Riesenstern Eta Carinae explodiert?

von Silvia Weber
Eta Carinae ist einer der größten und hellsten Sterne unserer Galaxie — und demnächst wird er explodieren. Echte und selbsternannte Experten entwerfen bereits diverse Szenarien, wie sich sein Tod auf die Erde auswirken wird. Die einen warnen vor der Auslöschung der Menschheit, die anderen blicken dem Spektakel gelassen entgegen.

Der rund 7500 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern Eta Carinae, der mehr als 90 mal so schwer ist wie die Sonne, wird nicht mehr allzu lange existieren. Wobei Zeitangaben an dieser Stelle relativ sind. Mit „nicht mehr allzu lange“ können durchaus ein paar Millionen Jahre gemeint sein. Sicher ist nur: Wenn der Kernbrennstoff des Riesengestirns aufgebraucht ist, wird es eine gewaltige Supernova geben. Dann bläht sich Eta Carinae noch einmal zu gewaltiger Größe auf, leuchtet gleißend hell und strahlt eine unvorstellbare Menge an Energie aus, bevor er sich selbst vernichtet.

Das Worst-Case-Szenario wäre ein Gammastrahlen-Blitz, der die Ozonschicht der Erde zerstört.

Forscher der NASA beobachten Eta Carinae schon seit 15 Jahren mithilfe des Satelliten Chandra und haben herausgefunden, dass das Doppelsternsystem Röntgenstrahlen abgibt. Dahingehend, was passiert, wenn es explodiert, gibt es zwei Meinungen.

Das Worst-Case-Szenario: Während der Supernova wird ein Gammastrahlen-Blitz freigesetzt, der die Ozonschicht und große Teile der Erde zerstört. Saurer Regen fällt vom Himmel, und für einige Sekunden ist die dem sterbenden Stern zugewandte Erdhälfte einer intensiven Strahlung ausgesetzt. Die Auswirkungen wären schlimmer als die eines thermonuklearen Krieges. Die meisten Experten gehen aber davon aus, dass die Erde aufgrund der großen Entfernung zu Eta Carinae vor schwerwiegenden Folgen verschont bleiben dürfte. Auch dann, wenn der Stern während der Explosion tatsächlich einen Gammastrahlen-Blitz erzeugen würde.

Was den Wissenschaftlern wirklich Sorgen macht: Trotz jahrelanger Beobachtung kennen sie Eta Carinae noch immer nicht gut genug. „Niemand weiß, was da draußen passiert“, sagte Stan Woosley, Astrophysiker der University of California, gegenüber der Zeitschrift Scientific American. Der Stern „könnte morgen oder in ferner Zukunft sterben.“

Eta Carinae hat im 19. Jahrhundert schon einmal für Aufregung gesorgt. Damals führte ein Helligkeitsausbruch dazu, dass er über zwei Jahrzehnte hinweg nach Sirius der zweithellste Stern am Himmel war. 

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