Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Zurück ins All! Russland plant erneuten Weltraumtourismus ab 2018

von Marco Walz
Astronaut zu werden, das ist eine ziemlich schwierige Angelegenheit. Die notwendigen Voraussetzungen erfüllen nur die wenigsten. Nichtsdestotrotz ist es der Traum vieler, einmal die endlosen Weiten des Weltraums zu erforschen und die Schwerelosigkeit am eigenen Leib zu spüren. Falls es also mit Mars One doch nicht klappen sollte, eröffnet sich euch vielleicht schon bald ein neuer Weg ins All.

Laut offiziellen Angaben der russischen Weltraumbehörde, Roskosmos, will man ab 2018 das derzeit inaktive Programm für Weltraumtourismus wieder aufnehmen. Auf diese Weise soll der finanzielle Verlust durch den auslaufenden Transportvertrag mit der US-Raumfahrtbehörde NASA kompensiert werden. „Wir planen, durch kurzfristige kommerzielle Expeditionen zum russischen Teil der ISS der sinkenden Nachfrage nach bemannten Sojuz-Flügen entgegen zu wirken,“ heißt es in einem offiziellen Vierteljahresbericht des Roskosmos-Tochterkonzerns RKK Energija.

Zwischen 2001 und 2009 gelangten mit Hilfe von Roskosmos bereits acht Privatpersonen zur Internationalen Raumstation

Zwischen 2001 und 2009 gelangten mit Hilfe von Roskosmos bereits acht Privatpersonen zur Internationalen Raumstation (ISS), bis deren Besatzung aufgestockt und der Transport tatsächlicher Astronauten in den Roskosmos-Raketen zur obersten Priorität wurde. Da das amerikanische Projekt für bemannte Raumflüge 2011 eingestellt wurde, bezahlt die NASA seitdem für den dritten Sitzplatz in russischen Sojuz-Shuttles, um amerikanische Astronauten ins All zu schicken. Pro Person kostet ein solcher Flug zur ISS und zurück, inklusive des erforderlichen Trainings, um die 76 Millionen US-Dollar.

Zwischen 2001 und 2009 gelangten mit Hilfe von Roskosmos bereits acht Privatpersonen zur Internationalen Raumstation (ISS), bis deren Besatzung aufgestockt und der Transport tatsächlicher Astronauten in den Roskosmos-Raketen zur obersten Priorität wurde. Da das amerikanische Projekt für bemannte Raumflüge 2011 eingestellt wurde, bezahlt die NASA seitdem für den dritten Sitzplatz in russischen Sojuz-Shuttles, um amerikanische Astronauten ins All zu schicken. Pro Person kostet ein solcher Flug zur ISS und zurück, inklusive des erforderlichen Trainings, um die 76 Millionen US-Dollar.

WIRED MEMBERSHIP

Du willst mehr? Dann werde WIRED Member.

Jetzt anmelden

 

Bald jedoch könnten wieder Touristenplätze in den Sojuz-Raketen verfügbar werden, denn eine Vertragsverlängerung zwischen NASA und Roskosmos über 2018 hinaus ist unwahrscheinlich. Hauptursache für das Ende der amerikanisch-russischen Zusammenarbeit sind allerdings nicht etwa die derzeitigen politischen Spannungen, sondern die jüngsten Bestrebungen der NASA, erneut eigene bemannte Weltraumexpeditionen auf den Weg zu schicken.

Um dieses Ziel bis zum Auslaufen des aktuellen Transportvertrages mit Roskosmos zu erreichen, beauftragte die NASA die privaten Unternehmen SpaceX und Boeing mit dem Bau potentieller Shuttles. Beide Konzerne halten die rechtzeitige Fertigstellung der Raumschiffe „Dragon“ und „CST-100“ bis 2018 für wahrscheinlich. Trotz der immensen Projektkosten von 6,8 Milliarden US-Dollar, geht die NASA davon aus, dass ein eigenes Shuttle-Programm langfristig ökonomischer ist, als amerikanische Astronauten in russischen Raketen zu befördern. Für die russische Raumfahrt entsteht so ein gigantisches finanzielles Loch, das nun durch Weltraumtourismus gestopft werden soll.

Wer die Internationale Raumstation gerne von innen sehen möchte, sollte sich allerdings beeilen.

Ab 2024 könnte es aber sein, dass Privatpersonen, die mit Roskosmos ins All reisen, nicht etwa die ISS, sondern eine gänzlich russische Orbitalstation besuchen. Diese soll aus russischen ISS-Modulen errichtet werden, wenn in neun Jahren Roskosmos' Beteiligung an dem internationalen Projekt endet. Für 2030 plant Russland zudem die ersten bemannten Flüge zum Mond. Eine Kolonialisierung des Erdtrabanten hält Roskosmos-Chef Oleg Ostapenko nach erfolgreicher Erforschung der Mondoberfläche nicht für ausgeschlossen. Ob Roskosmos auch Privatpersonen die Möglichkeit eines Mondspaziergangs einräumen wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

GQ Empfiehlt