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Warum Forscher im All ein Feuer legen wollen

von WIRED Staff
Mit der nächsten Versorgungsmission der Internationalen Raumstation kommt ein gefährliches Experiment in den erdnahen Orbit: An Bord des Cygnus-Weltraumtransporters soll vor seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ein Feuer entzündet werden. Die Forscher erhoffen sich davon mehr Informationen darüber, wie sich ein Brand in einem Raumschiff bei Schwerelosigkeit ausbreitet und verhält.

Das Saffire-Experiment soll helfen, das Verhalten von Feuer in der Schwerelosigkeit besser zu verstehen, um Unfällen in der Raumfahrt vorzubeugen. Brände an Bord von Raumschiffen sind ein großer Risikofaktor, der bislang noch schwieriger vorhersehbar ist, als es bei derartigen Unglücken auf der Erde der Fall ist. Flammen bilden sich im All kugelförmig und können sich daher schnell in alle Richtungen ausbreiten — zudem kann die atmosphärische Zusammensetzung in Raumfahrzeugen Feuer begünstigen. Offene Flammen und mögliche Zündquellen sind daher auf der ISS streng verboten.

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Es wird nicht das erste kontrollierte Feuer im All sein, allerdings das bisher größte: An Bord der ISS haben Astronauten bislang unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen kleinere Flammen unter zehn Quadratzentimetern Fläche entzündet. Das Saffire-Experiement sieht das Abbrennen eines Testfilms von einem Meter Länge und 40 Zentimetern Breite vor, berichtet Popular Science. Aus Sicherheitsgründen geschieht dies erst, nachdem der Raumtransporter bereits von der ISS abgedockt ist. Nach der Übertragung der gewonnenen Messdaten soll das Fahrzeug dann über dem Pazifik beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen.

Praktische Erfahrungen aus Brandunfällen im All gibt es bislang noch recht wenige. Das bislang größte Feuer in einer Raumstation war der Brand des Vika-Moduls auf der Mir im Jahr 1997: Ein Sauerstoffgenerator erlitt dabei eine Fehlfunktion und ging in Flammen auf. Die anwesenden Astronauten konnten den Brand innerhalb von 90 Sekunden löschen, hatten danach aber noch für etwa 45 Minuten mit giftigem Rauch in der Station zu kämpfen. Derartige Unfälle lassen sich vermutlich langfristig nicht vollständig ausschließen — entsprechend ist es wichtig, zu wissen, wie sich die Flammen im All verhalten werden. Der geplante Start für die Mission ist der 22. März. 

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