Entworfen wurde die neue Technik von Wissenschaftlern der Universidad de Ingeniería y Tecnología (UTEC). Das berichtet MIT Technology Review. Diese haben sich die Eigenschaften von sogenannten Geobacter-Bakterien zu eigen gemacht, die hauptsächlich für die Entwicklung von Elektrizität durch Pflanzen verantwortlich sind: „Nährstoffe in Pflanzen treffen in der Erde auf Mikroorganismen, die Geobacter genannt werden, und dieser Prozess setzt Elektronen frei, die von Elektroden in der Erde eingefangen werden können“, erklärt Robby Berman auf slate.com. Ein Netz dieser Elektroden kann die Elektronen an eine Standardbatterie übertragen.“
Diesem Prinzip folgend hat die UTEC in Kooperation mit der globalen Werbeagentur FCB jetzt zehn Prototypen entwickelt und sie an Haushalte in der Regenwaldsiedlung Nuevo Saposoa verteilt. Bei den Prototypen handelt es sich um mit Erde gefüllte Kästen, in denen Elektrodengitter vergraben sind. Dieses sind jeweils mit einer Batterie verbunden, die eine große LED-Lampe an einem beweglichen Arm an der Außenseite der jeweiligen Box betreibt. Der dafür benötigte Strom wird durch eine einzelne Pflanze erzeugt, die in dem Kasten wächst.
Mit den Pflanzenlampen setzt die UTEC ihre Tradition der humanitären Innovationen fort. Zuvor hatten Wissenschaftler der Universität nämlich bereits eine Möglichkeit entwickelt, Pflanzen auf Plattformen zu züchten, die ihr Wasser aus der sie umgebenden Luftfeuchtigkeit beziehen. Dieses Verfahren ist besonders für Regionen interessant, in denen Grundwasser und Boden stark verschmutzt sind.
Und auch für die Gewinnung von Elektrizität aus Pflanzen ist mit der umweltfreundlichen Lampe mit Sicherheit noch lange nicht das Maximum erreicht. Denn wenn eine Pflanze bereits genug Strom für eine LED-Lampe entwickeln kann, stellt sich die Frage, wozu ein ganzer Garten oder eine ganze Plantage in der Lage ist. Dementsprechend ist ein Einsatz der neu entwickelten Technik auch in einem weitaus größeren Kontext denkbar.