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Recycling: Ein neu entwickeltes Material ist zu 100 Prozent wiederverwertbar

von WIRED Staff
Forscher der Colorado State University haben es geschafft, ein einzelnes Molekül namens Gamma-Butyrolacton (GBL) zu einem Polymer zu erweitern. Der neue Stoff ist vergleichbar mit einer chemischen Bioplastik-Form und kann laut den Forschern in seine Einzelteile zersetzt werden. Weiterhin besteht er aus komplett aus Biomasse.

Die meisten Plastiksorten können zwar teilweise wiederverwertet werden. Das Problem ist, dass für Verpackungen und andere Produkte oftmals minderwertiges Plastik oder eine Mischform verwendet wird. Dies führt dazu, dass eine Wiederaufbereitung nur schwer möglich ist. Solches Plastik landet daher meist im Ofen, wo die entstehende Hitze etwa für Dampfproduktion oder Stromerzeugung genutzt wird. Nur 43 Prozent der Kunststoffabfälle werden laut der Süddeutschen Zeitung in Deutschland recycelt. 55 Prozent werden dagegen verbrannt und belasten so die Umwelt.

Das neue Polymer der US-Forscher soll hier Abhilfe verschaffen: Der Stoff ist günstiger als die bisherige Bioplastik-Version namens P4HB. Diese wurde aus Bakterien gewonnen und ist komplizierter in der Herstellung als die meisten anderen Plastikformen, wie Gizmag angibt. Die Forscher haben mit Gamma-Butyrolacton einen Stoff gefunden, der keine Abfallprodukte enthält und günstiger produziert werden kann. Um das Polymer wieder in seine Ausgangsstoffe zu zerlegen, muss es auf lediglich 220 Grad Celsius erhitzt werden.

Beim Recycling-Prozess gibt es viele Hürden: Sortieranlagen erkennen manche Kunststoffe nicht und Maschinen für die Trennung sind dementsprechend teuer. Auf der Gegenseite steht, dass Plastik aufgrund des Erdölanteils sich ideal zum Verbrennen eignet. Die Aufbereitung dagegen ist teuer. Entsprechend läuft die Suche nach einem Plastik, das sich sauber recyceln lässt schon länger. Ursprüngliche Forschungen zu dem Monomer hatten als Schlussfolgerung, dass GBL nicht weiter verfolgenswert für die Forschung sei. Chemieprofessor Eugene Chen und Postdoktorand Miao Hiong zweifelten dies jedoch an, machten sich ans Werk und konnten jetzt schließlich den ersten Erfolg vermelden.

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