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Die Origami-Roboter der NASA passen in die Westentasche

von Cindy Michel
Der nächste Rover, der zu einem fernen Planeten aufbricht, könnte Verstärkung von einem kleinen Sidekick bekommen. Die NASA arbeitet an einem Mini-Roboter, der so winzig und wendig ist, dass er überall dort hinkommt, wo noch nie zuvor ein Bot gewesen ist.

Bevor die Menschheit den Mars besiedeln kann, muss dieser ausgiebig erforscht werden. Dafür schickt die NASA eine maschinelle Vorhut auf den Roten Planten: Satelliten nehmen Bilder aus dem All auf, Rover untersuchen die Begebenheiten am Boden, nehmen Gesteinsproben und erkunden jene Gebiete, in die die Satelliten keinen Einblick haben.

Doch bei manchen Mission stößt auch der beste Rover an seine Grenzen. Mal ist das Terrain zu steil, die Klippe zu hoch oder der Durchgang zu eng. Ab hier könnte in Zukunft PUFFER übernehmen und in guter alter Star-Trek-Manier dort kundschaften, wo noch nie zuvor ein Roboter gewesen ist. Der Pop-Up Flat Folding Explorer Robot ist ein zusammenklappbarer, Origami-inspirierter Mini-Roboter, der nicht nur agil ist, sondern auch extrem robust.  

So groß wie ein Smartphone und ähnlich leicht sollen die PUFFER-Bots im zusammengeklappten Zustand sein. So können mehrere von ihnen aufeinandergestapelt werden und platzsparend im größeren Rover mitfahren, wie die NASA auf ihrer Homepage erklärt. Eindruck schinden die Mini-Erkunder aber vor allem im aufgeklappten, betriebsbereiten Modus. 

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„Sie könnten parallel zum Rover arbeiten“, erklärt Jaakko Karras, Projektmanager am Jet Propulsion Laboratory (JPL), einem Forschungszentrum, an dem Raumsonden und Satelliten für die NASA gebaut werden und wo eben auch PUFFER über die vergangenen 18 Monate entwickelt wurde. „Wir können uns gut vorstellen, dass PUFFER überall da zum Einsatz kommt, wo man sonst schlecht hinkommt, etwa unter Felsvorsprüngen.“

Ein Video zeigt wie die possierlichen Bots heikle Situationen in schwierigem Terrain meistern. So übersteht der PUFFER im Film unbeschadet einen Fall aus drei Metern Höhe auf Betonboden, durchquert einen steinigen Abhang und klettert auf Sand eine Steigung von 45 Grad hinauf. Später im Clip klappt der Bot seine Räder zur Seite, um unter einem Hindernis geduckt hindurchzufahren, nur um auf der anderen Seite umzudrehen und dank griffigem Reifenprofil und einer Art Schwanz zur Stabilisierung über selbiges zu klettern. 

Die Konzept für PUFFER basiert nicht nur auf Origami, der Bot wurde ursprünglich tatsächlich aus Papier gebaut. Das Forscherteam um Karras ersetzte das Papier dann aber durch eine Leiterplatte, wie man sie in Smartphones findet. So konnte PUFFER mit viel mehr Technologie ausgestattet werden. „Die Leiterplatte ist nicht nur für die Elektronik da, sondern zugleich auch der Körper. So ist das Ganze viel kompakter“, erklärt Christine Fuller vom JPL. 

Kleine Roboter-Entdecker könnten die Art und Weise, wie wir auf dem Mars wissenschaftlich arbeiten, komplett verändern

Jaakko Karras, NASA

In den vergangenen 18 Monaten entwickelte sich der Origami-Bot zu einem stabilen, hochtechnologischen Roboter, der seine Feldtests sowohl in der Wüste als auch im Schnee erfolgreich bestanden hat. Im Rainbow Basin in Kalifornien, dessen Landschaft der des Mars gleichen soll, kletterte PUFFER über Geröll und fuhr steile Abhänge hinauf. Auf der Geraden in der Wüste legte der Roboter 625 Meter mit einer einzigen Batterieladung zurück. Doch auch bei Eis und Schnee unter Extremsituationen musste sich die Maschine beweisen. So wurde PUFFER nicht nur in Skigebieten in Colorado und Kalifornien getestet, sondern auch auf Mount Erebus, einem aktiven Vulkan in der Antarktis.  

Als nächsten Schritt plant die NASA, PUFFER mit verschiedenen Instrumenten und Gerätschaften auszustatten, damit er Wasser- sowie Gesteinsproben sammeln kann. Zukünftige Designs, schreibt die NASA, könnten PUFFER auf die Größe einer Brotzeitbox anwachsen lassen. Letztlich soll der Roboter auch smart werden, aktuell kann er lediglich über Bluetooth ferngesteuert werden. Neben Missionen auf dem Mars, schreibt die NASA, könne PUFFER aber auch auf der Erde bei verschiedenen Arbeiten hilfreich sein. „Kleine Roboter-Entdecker wie PUFFER könnten die Art und Weise wie wir auf dem Mars wissenschaftlich arbeiten, komplett verändern“, glaubt Jaakko Karras.

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