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Bessere Radwege dank Fitness-Apps

von Cindy Michel
Fitness-Apps mit denen man eigene sportliche Aktivitäten in den Sozialen Medien teilen kann, sind auch für ganz andere Zwecke nützlich: Sie liefern Städteplanern Daten, um urbane Umgebungen für Fahrradfahrer und Fußgänger sicherer zu gestalten.

Dieses schlechte Gewissen. Es kommt immer dann, wenn Facebookfreunde ihre morgendliche Laufstrecke oder abendliche Biketour mit Strava posten. Man selbst hängt vor dem Computer oder sitzt krumm über das Smartphone gebeugt, während die anderen ihre Körper trainieren. Manchmal reicht das schon als Motivationsschub, um die eigenen Turnschuhe zu schnüren. Außerdem werden derartige Fitness-App mehr und mehr zum Netzwerkinstrument für Sportler, die sich so zu Lauftreffs oder Radrunden verabreden. Doch diese Apps können noch mehr, als zu motivieren und Profi- wie Feierabendathleten zu vernetzen.

Neuesten Studien des Centers for Disease Control and Prevention (CDC)zufolge liefern sie wertvolle Daten für Städteplaner, um etwa sichere Fahrradwege oder verkehrsbefreite Gehwege in Metropolen zu konzipieren. Denn vor allem die Verkehrssicherheit für Menschen zu verbessern, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit pendeln, ist ein wichtiger Trend in modernen urbanen Konzepten. GPS-basierte Fitness-Apps zeichnen genau die Daten auf, die für derartige Entwürfe notwendig sind – dazu ziemlich objektiv und direkt.

Um sichere Wege bauen zu können, müssen Planer in Städten eruieren, wie viele Einwohner tatsächlich mit dem Fahrrad pendeln und wenn, welche Strecken. Bisher haben sie sich auf Umfrageergebnisse verlassen. Doch die Erfahrung habe gezeigt, so die Studie, dass diese Ergebnisse meist unzuverlässig seien. Denn Befragte würden Antworten manipulieren oder schlichtweg Wichtiges vergessen. Anders verhalte es sich mit Daten von GPS-basierten Fitness-Apps, so die Wissenschaftler des CDC.

Für ihre Studie haben sie sich für die App Strava entschieden, da dieser Fitness-Tracker nicht nur kostenlos ist, sondern auch einige Millionen User habe. Außerdem arbeiten demnach schon jetzt mehr als 70 Städte in den USA mit Strava. Basierend auf den Daten, die Strava-Analysten aus den Aufzeichnungen ihrer User filtern, könne Infrastruktur für Fußgänger und Fahradfahrer geplant werden.

Zum einen könnten User bei Strava nämlich selbst angeben, ob die aufgezeichnete Strecke der Weg zur Arbeit sei. Zum anderen hätten Strava-Mitarbeiter einen Algorithmus entwickelt, der Startpunkt, Uhrzeit und Strecke analysiere, um die Aktivität als Arbeitsweg oder Freizeit zu identifizieren. Um herauszufinden, wie verlässlich diese Informationen tatsächlich sind, hat das CDC die Strava-Daten wiederum mit Zensusdaten aus vier amerikanischen Städten (Nashville, San Francisco, Denver und Austin) verglichen. Die Ergebnisse waren ähnlich. Aufgrund des positiven Feedbacks plant das CDC weitere Untersuchungen, um noch genauere Daten für urbane Planer liefern zu können.

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