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Die NASA baut ein Bumerang-Flugzeug für den Mars

von Michael Förtsch
Nachdem die NASA den Mars schon mit mehreren Rovern erkundet hat, soll jetzt der nächste Schritt folgen: Schon bald könnte ein Flugzeug über den Himmel des roten Planeten sausen. Ein Prototyp wird gerade schon auf der Erde getestet.

Wie ein großer metallener Bumerang schaut Prandtl-m aus. Der Nurflügler, dessen kompletter Name Preliminary Research Aerodynamic Design to Land on Mars lautet, ist gerade einmal 60 Zentimeter breit, soll aber zum ersten Fluggerät auf dem Mars werden. Bei der nächsten Rover-Mission, die zwischen 2022 und 2024 stattfinden soll, könnte der Miniflieger zusammengefaltet huckepack an einer Kapsel mitreisen.

Der Flieger soll Landeplätze für bemannte Marsmissionen ausspähen.

Beim Eintritt in die Atmosphäre des Roten Planeten würde die Kapsel abgekoppelt und der aus Karbon und Fieberglas konstruierte Prandtl-m sich in Flugform klappen. „Dann würde er in der Luft fliegen und langsam, aber stetig zum Boden hinabgleiten“, beschreibt NASA-Ingenieur Al Bowers vom Dryden Flight Research Center. Gerade einmal zehn Minuten würde der Gleitflug dauern. Jedoch würde der Segler dabei in einer Höhe von 600 Metern bis zu 32 Kilometer über der steinigen Wüstenlandschaft zurücklegen — und damit womöglich zur Realisierung der ersten bemannten Mission zum Mars beitragen.

„Der Prandtl-m würde einige potentielle Landestellen für zukünftige Astronautenmissionen überqueren und detaillierte und hoch aufgelöste Aufnahmen davon zur Erde senden“, erläutert Bowers die Aufgabe des Fluggerätes. „Diese könnten Wissenschaftlern viel über die Eignung der Landestellen verraten.“

Leider gibt es auf dem Mars kein GPS.

Al Bowers, NASA-Ingenieur

Aktuell arbeitet das Konstruktionsteam an Prototypen, die über die kommenden Monate und Jahre mehreren Praxistests unterzogen werden. Unter anderem soll ein Navigationssystem gefunden werden, das den Segelflieger autark steuern kann. „Anfänglich werden wir noch GPS verwenden“, beschreibt der NASA-Forscher. „Leider gibt es auf dem Mars kein GPS, also müssen wir etwas anderes finden.“

Noch in diesem Jahr soll ein Ballon einen der Probeflieger in 30 Kilometer Höhe tragen, um die Auswirkung der dünnen Marsatmosphäre auf die Hülle und aerodynamischen Eigenschaften zu simulieren. Im Jahr darauf soll der Abwurf- und Entfaltungsprozess getestet werden. Klappt das, sollte dem ersten Flug über den Mars nicht mehr viel im Wege stehen. 

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