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Mit dem neuen NASA-Portal kann jeder zum Weltraumforscher werden

von WIRED Staff
Ihr träumt heimlich von einer Karriere in der Weltraumforschung? Die NASA wird in Zukunft alle eigenen Forschungsergebnisse in einem zentralen Archiv im Netz zugänglich machen – nicht nur für Forscher, sondern für alle Hobbyastrophysiker.

Mit einem neuen Web-Archiv will die NASA es in Zukunft noch einfacher machen, die von ihr finanzierte Forschung zu durchsuchen – für alle und kostenlos. In dem Archiv werden alle Studien aus wissenschaftlichen Journalen verfügbar sein, die von der NASA mitfinanziert wurden.

Diese neue Herangehensweise der NASA wird zunächst die Abläufe für Forscher verändern: Wer von der amerikanischen Weltraumagentur Geld erhält und die Ergebnisse der eigenen Arbeit anschließend in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht oder auf einer Konferenz vorstellt, muss diese auch in das neue offene Archiv der NASA hochladen – und zwar binnen eines Jahres.

Diese gebündelten Daten an einer zentralen Stelle sollen es einfacher machen, sich einen Gesamtüberblick über Forschung zu verschaffen, die mit NASA-Geld betrieben wird, schreibt die Weltraumbehörde in ihrer Ankündigung. Noch wichtiger wird allerdings sein, dass die Studien und Forschungsergebnisse in dem neuen Web-Archiv komplett kostenlos heruntergeladen und genutzt werden können. Zu den meisten wissenschaftlichen Journalen bekommen Forscher bisher nur mit einem teuren Abonnement Zugang. Privatpersonen und viele kleinere Organisationen können sich das nicht ohne weiteres leisten.

Dava Newman, Deputy Administrator der NASA, sagte, man freue sich sehr über diese Möglichkeit, den Zugang zur eigenen Forschung zu erleichtern: „Durch offenen Zugang und Innovation laden wir die globale Gemeinschaft dazu ein, uns bei der Erforschung der Erde, Luft und des Weltraums zu begleiten.“ Vor allem setzt die NASA damit aber eine Vorgabe ihrer eigenen Regierung um: Das Weiße Haus hatte bereits 2013 ein Memorandum herausgegeben, das alle Stellen, die über die Vergabe von Regierungsmitteln entscheiden, dazu auffordert, Forschungsergebnisse besser öffentlich zu machen.

Die neue Politik der NASA ist im weitesten Sinne Teil eines größeren Trends hin zur so genannten Open Science, also den Bestrebungen, wissenschaftliche Forschung transparenter und zugänglicher zu machen. Allerdings ist das NASA-Archiv bei Weitem nicht so radikal, wie andere Projekte es zuletzt vorgemacht haben. Denn die Wissenschaftler werden jetzt zwar aufgefordert, ihre Studien kostenlos in dem Archiv zugänglich zu machen, nicht aber ihre gesamten Daten oder ihre Forschungsmethoden. Ersteres wird als Open Data bezeichnet, letzteres als Open Methodology. Beides soll es leichter machen, wissenschaftliche Ergebnisse zu rekonstruieren und zu überprüfen.

Im neuen NASA-Archiv gilt weder der Open-Data- noch der Open-Methodology-Ansatz. Es bietet lediglich einen leichteren Zugang zu dem, was bisher hinter der Bezahl-Schranke akademischer Journale vor den Augen der Öffentlichkeit weggesperrt war. In den meisten Fällen heißt das: nur Endergebisse, keine Rohdaten oder gar detaillierte Infos zur Methode.

Trotzdem werden die Forschungsergebnisse in Zukunft leichter zugänglich sein. Und immerhin: mit diesen Daten können Forscher in Zukunft dann weiter arbeiten und eigene Forschung betreiben. Für das Team Menschheit, das gemeinsam für mehr wissenschaftliche Erkenntnis arbeitet, ist das also insgesamt eine gute Nachricht.

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