Seit seiner Erfindung vor 36 Jahren, treten im Spiele-Klassiker Pac-Man kleine, gelbe Kreise gegen bunte Geister an. In einem Forschungsprojekt des University College of Southeast Norway sind nun Mikroorganismen die Protagonisten und übertragen das Spiel ins echte Leben – mit echten Überlebensbedingungen. Ein flüssigkeitsbefülltes, Pac-Man nachempfundenes Labyrinth dient den Forschern dabei als Grundlage, um das natürliche Verhalten der Organismen zu beobachten.
Bei Pac-Man gehe es grundsätzlich darum, Charaktere zu finden, die man ins Herz schließen kann, erklärte der Erfinder des Spiels, Toru Iwatani, im WIRED-Interview. Wer findet da nicht auch die kleinen Mikroorganismen kuschelig?
Geleitet wurde das Forschungsprojekt von Eric Andrew Johannessen, Professor am Institut für Mikro- und Nanosytem-Technologie des Colleges. Er sieht darin einen großen Fortschritt in der Erforschung von Mikroorganismen in Petrischalen. Normalerweise tummeln sich diese an einem Fleck und sind deshalb schwer einzeln nachzuverfolgen. Die kleinen „Micromazes“ ermöglichen es hingegen, sie innerhalb von Strukturen zu beobachten, die ihrer natürlichen Umgebung ähnlich sind.
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Geholfen hat den Forschern dabei der Filmemacher Adam Bartley. Die Tatsache, dass die Forscher dabei ein Pac-Man-Labyrinth als Vorlage nahmen, trägt letztlich nur zur Unterhaltung und Reichweite des Projekts bei.
Johannessen und sein Team arbeiten seit rund sechs Monaten an den Pac-Man-Organismen. Durch digitales Tracking hoffen sie, ihr Verhalten künftig noch besser nachverfolgen zu können.