Plastikverpackungen verschmutzen nicht nur drastisch die Umwelt, sie sind auch noch giftig. Biologisch abbaubare Verpackungen sollen Abhilfe schaffen. Ein älteres Beispiel dafür ist die von der Harvard University entwickelte Wikipearl. In der essbaren Naturverpackung, die aus Nahrungsteilen, Ionen und Vielfachzucker besteht, können Flüssigkeiten und Nahrungsmittel aufbewahrt werden. Weniger kompliziert und einfacher zu benutzen: Die neueste Erfindung des US-Landwirtschaftsministeriums. Eine aus Milchproteinen bestehende Verpackung, die aussieht und benutzt wird wie Plastikfolie.
Die nachhaltige Folie besteht aus dem Casein-Protein, jenem Proteinanteil der Milch, der normalerweise zu Käse weiterverabeitet wird. In Kombination mit modifiziertem Citruspektin entsteht eine reißfeste und feuchtigkeitsabweisende Verpackung.
Mit der Bio-Folie kann man Lebensmittel komplett beschichten oder portionsweise verpacken. Da sich die Folie unter Hitze von alleine auflöst, könnte das langfristig betrachtet sogar der Kaffeepad-Verschmutzung entgegenwirken.
Ein weiterer Vorteil: Die Milchverpackungen sollen Lebensmittel länger frisch halten können. Die komplexen Eiweiße bilden ein dichtes Netzwerk, das Sauerstoff bis zu 500 Mal besser abweisen soll als herkömmliche Verpackungen. Um das Geschmackserlebnis abzurunden, arbeiten die Forscher derzeit an Nährwert und Geschmack der Folie.
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Im nächsten Schritt werden die Wissenschaftler die Milchfolie der American Chemical Society vorstellen. Sie hoffen, ihr Produkt in etwa drei Jahren auf den Markt bringen zu können.