Die Forscher vom Massachusetts Institute of Technology haben die entsprechende Studie am Mittwoch im Magazin Nature veröffentlicht. Die Arbeit liegt darin vor allem in der Grundlagenforschung, wie Erinnerungen genau funktionieren und entstehen und welche Teile des Gehirns dafür zuständig sind. Langfristig kann dies bei der Behandlung von Alzheimer helfen, vor allem in der frühen Form, bei der das Massensterben von Nervenzellen noch nicht eingesetzt hat. Klar ist bisher, dass der Hippocampus für die Speicherung von Erinnerungen wichtig ist — jetzt geht es darum, die einzelnen Neuronen darin genauer zu betrachten und deren Funktionen herauszufinden.
Die Forscher haben für ihr Projekt zwei Gruppen von Mäusen untersucht, eine davon gesund und eine mit einer Form von Alzheimer. Beide Gruppen erinnerten sich nach einigen Stunden noch an ein erschreckendes Erlebnis in einem Raum. Nach einigen Tagen allerdings fürchteten sich nur noch die gesunden Mäuse vor einer wiederholten Situation. Die Alzheimer-Mäuse wurden daraufhin mit einem Retrovirus behandelt, der bestimmte Neuronen im Hirn gezielt lichtempfindlich machte. So ließen sich die Erinnerung und die Angstreaktion per Lichtleiter aktivieren — selbst in Räumen, welche die Mäuse nie zuvor gesehen hatten.
Tatsächlich ermöglicht es diese Grundlagenforschung der Wissenschaft, die Funktionsweise des Gehirns besser zu verstehen. Bis es zu tatsächlichen Anwendungsmöglichkeiten bei Menschen kommt, dürfte es allerdings noch lange dauern. Der an der Studie beteiligte Doktorand Dheeraj Roy sagte gegenüber Vice Motherboard, langfristig könnten spezifische Neuronen für die Gedächtnisbildung auch mit Medikamenten stimuliert werden — ohne Viren und Laser. Das wären dann die nächsten Ziele in dieser Forschungsrichtung.