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Forscher nehmen unser Lächeln auseinander!

von WIRED Editorial
Bitte lächeln! Eine neue Studie zeigt, welche unterschiedlichen  Lächeln wir aufsetzen und was wir unserem Gegenüber eigentlich damit sagen wollen.

Wer lächelt, verrät so einiges über sich. Die Mundwinkel grimassenhaft nach oben gezogen, ein kalter Ausdruck in den leicht zusammengekniffenen Augen – so lächeln etwa Menschen, die es müssen, aber eigentlich nicht wollen. Wer wirklich glücklich ist, guckt anders: Glückliche Menschen strahlen Wärme aus, wirken freundlich und entspannt. Lange gingen Forscher davon aus, dass es nur diese zwei Versionen gibt – gefälschte und ehrliche Lächeln. Eine kürzlich im Fachmagazin Psychological Science veröffentlichte Studie legt nahe, dass die Wahrheit komplizierter ist.

„Menschen lächeln in verschiedenen Situationen und in vielen unterschiedlichen emotionalen Phasen“, sagt Paula Niedenthal, Psychologieprofessorin an der Universität von Wisconsin-Madison. „Die Annahme, dass das Lächeln direkt mit dem Glückszustand zusammenhängt, beschränkt unser Verständnis von diesem wichtigen Gesichtsausdruck.“ 

Zusammen mit Forschern der Universität von Cardiff und der Universität von Glasgow hat Niedenthal Studienteilnehmern tausende computergenerierte Gesichtsausdrücke auswerten lassen. Dabei sollten die Probanden die freundlichen Gesichtsausdrücke entweder in die Kategorie Belohnungs-, Zugehörigkeits- oder Dominanz-Lächeln zuordnen. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, welche Art von Lächen die Studienteilnehmer einem bestimmten Typus zuteilen.

Das Belohnung-Lächeln erkannten die Teilnehmer etwa daran, dass sich der Musculus zygomaticus, zu deutsch Jochbeinmuskel oder auch Lachmuskel, eines Lächelnden symmetrisch anspannt und er die Mundwinkel nach oben zieht, was sich auch an den Augenbrauen bemerkbar macht. „Dieses Lächeln würde man vor einem Baby auflegen, damit es zurück lacht“, sagt Niedenthal.

Der zweite Typus, das Zugehörigkeits-Grinsen, verwenden Menschen, um Toleranz, Anerkennung oder eine bestimmte Verbindung auszustrahlen – und um harmlos zu wirken. Auch hier wird der Mund symmetrisch leicht nach oben gezogen, wobei die Lippen aber zusammengepresst bleiben, ohne die eigenen Zähne zu zeigen.

Schließlich dient der Studie zufolge das Dominanz-Lächeln dazu, den eigenen (höheren) sozialen Status zu markieren. Hier weist der Mund keine Symmetrie auf. Lediglich ein Mundwinkel wird nach oben gezogen, die Augenbrauen und Wangen angehoben, was dem Gesicht einen genüsslichen Ausdruck verleiht.

Die Ergebnisse der Studie könnten vor allem für die Chirurgie von Bedeutung sein. Zu verstehen, wie sich verschiedene Gesichtsausdrücke auf die Wahrnehmung von anderen Menschen auswirken, ist bei der Rekonstruktion von Gesichtsknochen und –muskeln wichtig.

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