Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Kernfusion: Wendelstein 7-X funktioniert präzise

von WIRED Staff
Der deutsche Fusionsreaktor Wendelstein 7-X wurde von Wissenschaftlern des Princeton Plasma Physics Laboratory (PPPL) untersucht. Es galt, die Funktionsweise der in der Experimentieranlage durch Spulen erzeugten Magnetfelder zu bestätigen.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der Fusionsreaktor Wendelstein 7-X nach einem Vierteljahrhundert der Planung seinen Dienst aufnehmen konnte — WIRED berichtete. Schon kurz darauf wurde vermeldet, die weltweit einmalige Testanlage des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik habe zum ersten Mal Plasma hergestellt. Selbiges wird im Wendelstein 7-X im Gegensatz zu anderen Reaktoren von einem exakt vorgegebenen, torusförmigen Magnetfeld eingeschlossen und in Position gehalten. Die Forscher sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem Fusionsreaktor des Stellarator-Typs. Die fünf wulstartig angeordneten Magnetspulen wurden vom PPPL, einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, angefertigt. Das Labor hat also die eigene Arbeit und die theoretischen Werte durch ihre Tests bestätigt.

 

Die maximale Abweichung der geometrischen Magnetfeld-Strukturen vom optimalen theoretischen Wert sind den Untersuchungen zufolge minimal: Die Rede ist von einem Hunderttausendstel. Dass die komplexe Anlage genau nach Plan funktioniert und präzise Ergebnisse liefern kann, ist enorm wichtig für das Gelingen der Experimente und die angepeilte Energiegewinnung durch Kernfusion. Wendelstein 7-X wird übrigens noch keine Energie für das hiesige Stromnetz liefern können. Der Reaktor ist dafür viel zu klein und wurde allein für Testzwecke entwickelt.

Die genauen Messungen des PPPL fanden eigentlich schon im Dezember des vergangenen Jahres kurz vor der Inbetriebnahme des Wendelstein 7-X statt, wurden aber erst jetzt veröffentlicht. In der Anlage wurde am 10. Dezember 2015 das erste Helium-Plasma und am 3. Februar 2016 das erste Wasserstoff-Plasma erzeugt. Die Chancen stehen gut, dass eines Tages große Anlagen nach dem Wendelstein-Vorbild Fusionsenergie in einer nennenswerten Menge freisetzen werden.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

GQ Empfiehlt