Tatsächlich war GN-z11 bereits bekannt, wurde jetzt aber mit einer genaueren Untersuchung von Bildern des Hubble-Teleskops und des NASA Spitzer Space Telescopes erstmals in der Distanz bestimmt. Die Astronomen waren dabei selbst überrascht, wie weit weg die relativ helle Lichtquelle liegt: Bisherige Analysen hatten ergeben, dass es im jungen Universum keine so hellen Galaxien geben sollte. Jetzt stellt sich heraus, dass einige bereits von Hubble entdeckte Lichtflecken ebenfalls neu untersucht werden sollten — sie könnten deutlich älter und weiter entfernt sein, als bisher angenommen, besagt das Paper der Entdecker.
Um die Distanz entfernter Galaxien zu errechnen, machen sich Astronomen die Rotverschiebung zu Nutzen: Aufgrund des expandierenden Universums werden die Wellenlängen entfernter Objekte im All größer. Nach den neuen Analysen eben dieser Wellenlängen ist GN-z11 rund 13,4 Milliarden Lichtjahre entfernt und das, was davon sichtbar ist, entsprechend alt. Diese Distanzordnung war bisher als jenseits der Reichweite von Hubble eigeordnet worden — der bisherige Rekord ist 150 Millionen Jahre jünger.
Für das Bild des Universums bedeutet die Entdeckung der großen Entfernung von GN-z11, dass sich die Sterne in der ersten Generation von Galaxien offenbar sehr schnell entwickelt haben. Die Galaxis formte neue Sterne etwa 20 Mal schneller, als es unsere Milchstraße heute tut. Das entfernteste bekannte Objekt am Himmel ist immer auch das Älteste — es ist zu erwarten, dass spätestens das derzeit im Bau befindliche James Webb Telescope hier noch tiefere Einblicke in die Frühzeit des Universums bringen wird.