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Amateur-Astronomen filmen einen Jupitereinschlag

von WIRED Staff
Am 17. März ist ein größeres Objekt auf dem Jupiter eingeschlagen und wurde dabei von gleich zwei unterschiedlichen Amateur-Astronomen gefilmt. Es ist das erste Mal, dass ein Jupitereinschlag nicht von professionellen Astronomen, sondern von gut ausgerüsteten Hobbyisten entdeckt wurde — allerdings erst zehn Tage später bei der Auswertung des gefilmten Materials.

Gerrit Kernbauer aus dem österreichischen Mödling und John Mckeon aus Swords in Irland konnten den Einschlag mit ihrer Amateur-Ausrüstung beobachten. Auf der Aufnahme von Mödling, die Kernbauer laut TechCrunch aufgrund der an diesem Tag nicht allzu guten Sichtverhältnisse beinahe ungesehen gelöscht hätte, ist ein kurzer Lichtblitz an dem Gasplaneten zu sehen. Sein 20-Zentimeter-Teleskop zeigt den Jupiter mit drei sichtbaren Monden und dann am äußersten rechten Rand den Einschlag:

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Die Aufnahme von John Mckeon ist etwas klarer, da sie als Zeitrafferaufnahme jedes Bild aus 55 Sekunden Beobachtung zusammensetzt. So wurden aus dreieinhalb Stunden Aufnahme wenige Sekunden Video, die eigentlich das Vorbeiziehen der Monde Io und Ganymed sowie den Aufgang Europas zeigen sollten. Der Asteroiden- oder Kometeneinschlag dauerte allerdings weniger als zwei Sekunden, weshalb der Hobby-Astronom diesen Teil des Videos unbearbeitet gelassen hat. Mckeon nutzte ein 11-Zoll-Teleskop, also ein etwas Größeres als sein österreichischer Kollege:

Jupiter ist als größter Planet des Sonnensystems häufig mit dem bloßen Auge sichtbar und ein beliebtes Beobachtungsobjekt für Hobby-Astronomen. Aufgrund seiner starken Anziehungskraft hat der Gasriese nicht nur viele relativ große Monde um sich gesammelt, sondern zieht auch immer wieder kleinere Objekte zu Kollisionen an. Ob der jetzt beobachtete Einschlag allerdings ein Komet oder ein Asteroid war, lässt sich aktuell nicht sagen.

Der erste Einschlag auf dem Jupiter, der sich von der Erde aus beobachten lies, war im Jahr 1994 der Komet Shoemaker-Levy 9, der die Rückseite des Gasplaneten traf. Da dies vorher berechnet worden war, konnten Wissenschaftler auf der Erde das Hubble-Weltraumteleskop auf den Jupiter ausrichten und bei dessen Rotation die Einschlagstelle beobachten. Weitere Einschläge wurden 2009, 2010 und 2012 gesichtet. Der aktuelle Vorfall ist der erste von Hobbyisten entdeckte, dürfte aber nicht der Letzte bleiben: Die Ausrüstung von Amateuren wird immer besser und erschwinglicher — die Möglichkeiten, Neues zu entdecken, dadurch auch. 

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