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Google-KI lernt fast perfektes Lippenlesen

von WIRED Staff
Google DeepMind und die University of Oxford haben gemeinsam eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die einen professionell ausgebildeten Menschen im Lippenlesen deutlich schlägt. Die Technologie könnte es Menschen ohne Gehör erleichtern, im Alltag an Konversationen Hörender teilzunehmen — aber auch andere Anwendungsgebiete sind denkbar.

Der Versuchsaufbau für den Algorithmus des Teams ist simpel: Fernsehmaterial der BBC wurde in Bild und Ton synchronisiert und der KI zur Analyse gegeben. Mit mehr als 100.000 natürlich gesprochenen Sätzen intus konnte der Algorithmus dann 46,8 Prozent der Sätze in unbekanntem Material fehlerfrei erkennen — im Gegensatz zur menschlichen Konkurrenz, die nur auf 12,4 Prozent kommt, berichtet Golem unter Berufung auf das Paper der Forschergruppe.

Spätestens seit Stanley Kubricks Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ ist die Idee vom lippenlesenden Computer in der Öffentlichkeit vorhanden. Im Gegensatz zum amoklaufenden Bordcomputer aus dem Science-Fiction-Streifen stellen sich die Forscher von DeepMind und der Universität Oxford allerdings ganz friedliche Anwendungsgebiete für ihre Technologie vor: Gehörlose Menschen müssten damit nicht lernen, Lippen zu lesen, um sich an Gesprächen zu beteiligen — und die Fehlerquote läge zudem deutlich niedriger.

Das automatisierte Lippenlesen durch Maschinen könnte auch anderen Nutzern im Alltag Vorteile bringen: In lauten oder besonders leisen Umgebungen ließen sich so etwa Sätze etwa in ein Smartphone diktieren. Natürlich dürften auch Geheimdienste an der Technik interessiert sein — ihre Anwendungsbereiche würden sich dann wieder mit denen von HAL 9000 aus dem Film „2001“ überschneiden. DeepMind demonstriert damit wieder einmal, wie viel Potenzial in KI-Algorithmen steckt und wie diese den Alltag in Zukunft erleichtern und verändern können.

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