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Streit um gentechnisch verändertes Obst auf dem US-Markt

von WIRED Staff
In den USA bringt ein Unternehmen gentechnisch verändertes Obst auf den Markt – und will die Kunden nicht einmal darauf hinweisen. Kritik lässt nicht lange auf sich warten.

Rund 400 Geschäfte in Kalifornien werden bald mit einer neuen Apfelsorte beliefert – und die ist genetisch aufgepimpt worden. Arctic soll wochenlang frisch bleiben und werde auch nicht braun, schreibt das Unternehmen Okanagan Speciality Fruits. Es nutzt nach eigenen Angaben das Prinzip des Gene Silencing: Die DNA-Veränderung hemmt die Produktion jenes Enzyms, das die Verfärbung des Fruchtfleischs verursacht. Inwieweit die Modifikation ein Verkaufsargument darstellt, bleibt fraglich: Durch Zugabe von Kalzium und Vitamin C (etwa in Limettensaft) lässt sich die Verfärbung bereits ohne Genmodifizierung verlangsamen.

Die Bezeichnung GMO (Genetically Modified Organism) soll sich laut des Okanagan-Gründers Neal Carter außerdem nicht auf den Tüten befinden, in denen die neuen Äpfel künftig geschnitten verkauft werden. Man wolle auch „keinen Totenkopf auf die Verpackung drucken“, bemerkte Carter weiterhin sarkastisch. Die Bemerkung hat einen Hintergrund: Gentechnisch veränderte Lebensmittel haben bei Verbrauchern einen schlechten Ruf. Okanagan Speciality Fruits nutzt deshalb ein 2016 erlassenes Labeling-Gesetz, das es Herstellern in den USA erlaubt, lediglich über einen aufgedruckten QR-Code auf weitere Informationen zum Produkt hinzuweisen. Als weiteres Verkaufsargument führt Carter Müllvermeidung ins Feld: Durch die längere Frische würden weniger Äpfel im Abfall landen.

Die Bekanntgabe der Vermarktung der Arctic-Äpfel sorgt dennoch für Protest. Die NGO Friends of the Earth kritisiert, genmodifizierte Lebensmittel seien nicht ausreichend erforscht, verschleiert gekennzeichnet und dazu schlicht unnötig. Des Weiteren hat die Gentechnologie eine weitere Schattenseite: Tierversuche haben seit der Intensivierung der Genforschung massiv zugenommen.

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