Die Studie, die jetzt in Scientific Reports veröffentlicht wurde, nutzt Reliefkarten und Wärmebildaufnahmen der Oberfläche von Arabia Terra zur Analyse der geologischen Geschichte der Region. Dabei konnten die Autoren zwei Meteoritenkrater ausmachen, deren Einschläge offenbar die Küstenlinie weiträumig mitgeformt haben. Die Forscher gehen dabei davon aus, dass die Wellen über 100 Meter hoch waren und hunderte von Kilometern ins Land geschwemmt sind. Dort haben sie nicht nur Seeboden, sondern auch vom Einschlag hochgewirbelte Sedimentschichten abgelagert.
Die beiden Einschläge fanden vor mehr als drei Milliarden Jahren statt und lagen wohl etwa drei Millionen Jahre auseinander. Während der erste Meteorit noch in einen flüssigen Ozean einschlug, deuten die geologischen Zeichen beim zweiten Einschlag auf mitgerissene Eisschollen hin. Eben diese Ablagerungen, die sich auf der trockenen und kalten Oberfläche mit einer Staubschicht bedeckt lange halten könnten, dürften für künftige Marsmissionen noch interessant sein: Wahrscheinlich waren die Marsmeere sehr salzig und konnten so für mehrere zehn Millionen Jahre flüssig bleiben, was die Wahrscheinlichkeit von Leben erhöht.
Wie es ESA-Chef Jan Wörner im WIRED-Interview sagte, ist der Mars inzwischen besser erforscht als der deutlich nähergelegene Mond. Die neuen Erkenntnisse erlauben neue Schlüsse auf die feuchte und somit lebensfreundlichere Vergangenheit des Planeten. Wenn SpaceX in zwei Jahren seine erste Mission dorthin startet, gibt es noch viel zu erkunden — vielleicht eines Tages auch mit menschlichen Astronauten.
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