Geschafft! Über Kickstarter hat die Gruppe um die Astronomin Tabetha Boyajian jetzt genügend Geld gesammelt, um den inoffiziell nach ihr als „Tabby’s Star“ genannten Stern mit Teleskopen am Boden zu beobachten. 100.000 Dollar mussten da zusammenkommen. Das ist gelungen. Der Vorteil gegenüber den Daten des Kepler Weltraumteleskops ist, dass die Wissenschaftler ihre Beobachtungen so justieren können, dass sie ihre verschiedenen Theorien testen können. Die Forscher wollen vor einem eines sehen: Wenn es wieder zu Ausschlägen in der Lichtkurve kommt, sind diese dann für jede Farbe gleich oder gibt es unterschiedliche Muster? Das könnte Hinweise darauf geben, was genau sich vor KIC 8462852 schiebt.
Nachdem Boyajian im letzten Jahr in Beobachtungen des Kepler-Weltraumteleskops auf die Fluktuationen von KIC 8462852 aufmerksam geworden war, sollen weitere Daten jetzt mehr Informationen liefern, was genau dort 1.400 Lichtjahre von uns entfernt vor sich geht.
Als die Forschung die Fluktuationen in der Helligkeit des Sterns erstmals beobachteten, sorgte dies für wilde Theorien: Außerirdische Strukturen von einer Ringwelt bis zu einer Dyson-Sphäre konkurrierten dabei mit Erklärungsmodellen wie den schnell rotierenden Gaswolken und riesigen Kometenschwärmen.
„Ich will, dass der Stern wieder verrückt spielt und ihn dann dabei erwischen“, sagt Boyajian im Gespräch mit WIRED Germany. Dabei gehe es ihr nicht darum, Aliens zu finden, sondern vor allem für unterschiedliche Theorien offen zu sein.
Viele Astronomen bezeichnen „Tabby’s Star“ als geheimnisvollsten Stern im Universum. Tatsächlich sind die etwa alle 800 Tage vorkommenden Senkungen in der Helligkeit etwas, das noch nirgendwo sonst beobachtet wurde. Boyajian selbst sagt zu den Theorien über außerirdische Megastrukturen, dass die Idee keine sonderlich gute ist, sich aber nicht vollkommen ausschließen lässt. Es bleibt nun abzuwarten, ob weitere Beobachtungsdaten neue Erkenntnisse zu diesem kosmischen Mysterium liefern können.
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