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Eisfontänen auf Europa könnten die Suche nach Leben erleichtern

von WIRED Staff
Forscher der NASA haben auf Aufnahmen des alternden Weltraumteleskops Hubble einen deutlichen Hinweis auf einen Ozean unter dem Eis des Jupitermonds Europa entdeckt. Damit steigt einmal mehr die Wahrscheinlichkeit, an diesem Ort im Sonnensystem einmal Leben zu entdecken – und künftige Missionen könnten Proben nehmen, ohne sich durch das Eis bohren zu müssen.

Das Hubble-Teleskop konnte bereits 2014 Aufnahmen von Europa machen, als der Mond gerade vor dem Jupiter vorbeizog. Dadurch wurden die Eruptionen von der Oberfläche als Silhouette im ultravioletten Spektrum sichtbar. Bei Auswertungen der Daten sind sie nun ans Licht gekommen. Wie die NASA in ihrer Pressemitteilung schreibt, erreicht die aus dem Ozean durch die Eisdecke geschleuderte Masse eine Höhe von etwa 160 Kilometern.

Es wird vermutet, dass der Ozean unter der Oberfläche Europas mehr Volumen hat, als sämtliche Meere der Erde zusammen. Der Mond ist zwar deutlich kleiner als unser Heimatplanet, dürfte aber deutlich tiefere Gewässer aufweisen. Ursprünglich hatte das Team des Space Telescope Science Institute die Atmosphäre Europas analysieren wollen – und hat einen fast sicheren Beweis für die Existenz eines flüssigen Ozeans unter dem Eis gefunden:

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Die Beobachtungen Europas vor dem Jupiter wurden an zehn separaten Zeitpunkten durchgeführt. An Dreien davon waren Fontänen sichtbar. Damit bestätigen sie auch Beobachtungen aus dem Jahr 2012, die allerdings mit anderer Technik durchgeführt wurden. Europa und der Saturnmond Enceladus sind damit bereits zwei Objekte im Sonnensystem, die diese riesigen Aktivitäten von aufgeworfener Flüssigkeit aufweisen.

Für die Suche nach Leben hat die Entdeckung gleich zwei wichtige Bedeutungsebenen: Auf der einen Seite macht ein großer Ozean von flüssigem Wasser es wahrscheinlicher, dass sich auf Europa mikroskopisches Leben entwickelt haben könnte. Auf der anderen Seite dürfte die Erforschung der chemischen Zusammensetzung so deutlich einfacher werden: Bei einer Höhe von über 100 Kilometern müsste eine Sonde nicht einmal landen, um Proben aus einer Fontäne zu entnehmen. Weitere Beobachtungen mit dem 2018 startenden James Webb Space Telescope sollen für mehr Informationen und Detailansichten sorgen, die einer künftigen Sonde dann den Weg weisen können.

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