Grauer Star ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für Blindheit. Dabei trübt die Linse des Auges ein und muss operativ durch eine Kunstlinse ersetzt werden. Diese Prozedur ist nicht nur gefährlich und kann zu Komplikationen führen — viele Patienten benötigen auch danach noch eine Brille und erhalten nicht ihre volle Sehfähigkeit zurück. Die neue Methode soll da Abhilfe schaffen, berichtet Popular Science.
Die ersten Tests der Forscher wurden an Hasen und Makaken durchgeführt, bei denen geschädigte Zellen aus den Augenlinsen entfernt, gesunde Stammzellen allerdings dort belassen wurden. Eine dritte Testreihe an menschlichen Kleinkindern unter zwei Jahren zeigte laut dem Paper der Forscher ebenfalls große Erfolge: Die Linsen der so behandelten Kinder regenerierten sich schneller als die einer Kontrollgruppe mit der konventionellen Behandlung — bei gleichzeitig deutlich gesenkter Komplikationsrate und einer verbesserten Sicht.
Die neue Technik hilft bisher vor allem bei genetisch bedingten Katarakten von Kleinkindern und Babys. Da gerade beim angeborenen Katarakt häufig schon sehr früh operative Eingriffe notwendig sind, ist das geringere Risiko von Komplikationen hier ein großer Vorteil. Auch ältere Patienten könnten von der Methode profitieren, allerdings dürften die Regenerationszeiten hier höher sein: Je älter der Patient, desto langsamer ist das Zellwachstum im Auge. Da allerdings immer mehr Menschen eine Operation für grauen Star benötigen, könnte diese Alternative ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Sehfähigkeit sein.