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Die Zukunft der Menschheit nach Elon Musk und SpaceX

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Raketen-Recycling, privat finanzierte Mondflüge, die Besiedlung des Mars, die Erkundung des gesamten Sonnensystems: Das sind einige der Träume von Elon Musk. Doch der Visionär träumt nicht nur, er packt seine Visionen auch tatkräftig an. Sein Weltraum-Startup SpaceX kann schon erst Erfolge vorweisen und versucht nun mit großen Schritten das zu erreichen, woran NASA und Co. bislang gescheitert sind. WIRED gibt einen Überblick über die aktuellen SpaceX-Projekte und -Konzepte.

„SpaceX produziert und startet fortgeschrittene Raketen und Weltraumfahrzeuge“, steht auf der Website der im Juni 2002 gegründeten Space Exploration Technologies Corporation, kurz SpaceX. Das jedoch ist pures Understatement – oder zumindest eine sehr vage Formulierung der eigentlichen Pläne von Elon Musks Weltraum-Startup. Auf einer Unterseite findet sich eine Ergänzung, die schon eher beschreibt, was SpaceX in Wahrheit vorhat: Das ultimative Ziel sei es, die Möglichkeit zu schaffen, dass Menschen auf anderen Planeten leben können.

Musk gibt sich also nicht damit zufrieden, lediglich Satelliten ins All zu schicken – er verfolgt mit seinem privaten Weltraumunternehmen größere Ziele, un das mit einer extrem schnellen Taktung. WIRED fasst für euch zusammen, an welchen Projekten SpaceX aktuell arbeitet und welche Konzepte in naher Zukunft umgesetzt werden sollen.

Falcon 9: Das Arbeitstier
Das momentane Kerngeschäft von SpaceX ist seine Raketentechnologie. Das Unternehmen setzt mittlerweile ziemlich erfolgreich die selbstentwickelte Falcon 9 ein – eine zweistufige, 70 Meter hohe Rakete, die dazu konzipiert wurde, Nutzlasten ins All zu bringen.


Zudem bietet das System eine Besonderheit, die andere Raketen bislang nicht besaßen: Die Hauptstufe fliegt nach dem Start zur Erde zurück und landet auf dem Boden. Damit ist die Einheit mit ihren neun Merlin-Engines wiederverwertbar, was eine Revolution der Raumfahrt darstellt.

Nachdem SpaceX im Frühjahr 2015 erste Tests mit seiner verbesserten Falcon 9 durchgeführt hat und einige Misserfolge hinnehmen musste, landete im April 2016 das erste Modell erfolgreich auf einer schwimmenden Ozeanplattform im Atlantik. Damit zeigte SpaceX eindrücklich, wie zukünftig einige Millionen Euro pro Weltraummission gespart werden können. Außerdem ist es durch das Recycling-Prinzip der Falcon 9 möglich, Raketen in deutlich höherer Frequenz ins All zu schicken.

Falcon Heavy: Die XL-Rakete
Die Falcon Heavy ist eine Weiterentwicklung der Falcon 9, weshalb sie anfangs auch Falcon 9 Heavy hieß. Wenn sie abhebt, soll sie die stärkste Rakete der Welt sein und damit in einer Liga mit der Saturn V spielen, die in den 1960er Jahren die Mondmissionen möglich machte. Bei der Falcon Heavy werden drei Endstufen miteinander gebündelt, damit 27 Raketentriebwerke gleichzeitig gezündet werden können. Laut SpaceX ist der Schub der Highend-Rakete beim Start so stark wie der von 18 Boeing 747 bei voller Leistung.

Elon Musk sprach zum ersten Mal im Jahr 2008 von der Falcon Heavy, der Launch war damals für 2013 vorgesehen. Doch wie so viele Pläne von SpaceX verschob sich auch dieser, selbst den Termin im Frühjahr 2016 konnte das ambitionierte Startup nicht halten. Den aktuellen SpaceX-Plänen zufolge soll die erste Falcon Heavy dieses Jahr abheben.

Ein baldiger, erfolgreicher Start ist enorm wichtig für die weiteren Vorhaben von SpaceX, denn ohne ihn sind die angesetzten Missionen und Visionen von Elon Musk nicht realisierbar. Zumindest nicht in dem engen Zeitrahmen, den der enthusiastische Entrepreneur gerne medienwirksam verkündet.

Flug zum Mond: Heavy Falcon plus Dragon
Die erste Mondlandung war definitiv ein großer Schritt für die Menschheit. Doch seit rund 40 Jahren gab es keinen Astronauten mehr, der zum Mond flog. Das soll sich bald ändern: Neben den Europäern und den Russen will auch SpaceX bemannt zum Mond fliegen. Der Zeitplan ist im Vergleich zu den Mitbewerbern allerdings deutlich enger gesteckt, SpaceX möchte schon 2018 zwei Menschen auf die Reise schicken. Dabei wird es sich nicht um ausgebildete Astronauten handeln, sondern um zwei wohlhabende und bislang noch nicht näher genannte Privatpersonen.

Für den Flug zum Mond setzt SpaceX seine Heavy Falcon und die selbstentwickelte Dragon-Kapsel ein. Die Dragon ist das erste kommerzielle Weltraumfahrzeug, das an der Internationalen Raumstation ISS andockte und sicher zur Erde zurückkehrte. Bislang transportiert SpaceX damit nur Fracht. Im Frühjahr soll die erste bemannte Mission mit zwei NASA-Astronauten starten, ein paar Monate später könnte der zweiwöchige Weltraumtouristen-Trip zum Mond folgen.

Für den Start der privaten Mondmission suchte SpaceX einen prestigeträchtigen Ort aus: das Pad 39A des Kennedy Space Center. Von hier aus brachen in den 1960er Jahren die ersten Menschen in den Fähren des Apollo-Programms zum Mond auf.

Doch Elon Musk stößt mit seinen Mond-Träumen nicht nur auf Gegenliebe, sie haben auch das Verhältnis zur NASA beschädigt. Unter anderem, weil das Startup mit seinen Projekten der US-Weltraumbehörde zuvorkommt, die SpaceX wiederum seit mehreren Jahren schon mit Fachwissen, Ressourcen und mit finanziellen Mitteln unterstützt. Um die Wogen etwas zu glätten, veröffentlichte der Tesla-Chef einen Tag nach der Mondmission-Ankündigung von SpaceX diesen Tweet, in dem er die NASA in höchsten Tönen anpreist:


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„SpaceX produziert und startet fortgeschrittene Raketen und Weltraumfahrzeuge“, steht auf der Website der im Juni 2002 gegründeten Space Exploration Technologies Corporation, kurz SpaceX. Das jedoch ist pures Understatement – oder zumindest eine sehr vage Formulierung der eigentlichen Pläne von Elon Musks Weltraum-Startup. Auf einer Unterseite findet sich eine Ergänzung, die schon eher beschreibt, was SpaceX in Wahrheit vorhat: Das ultimative Ziel sei es, die Möglichkeit zu schaffen, dass Menschen auf anderen Planeten leben können.

Musk gibt sich also nicht damit zufrieden, lediglich Satelliten ins All zu schicken – er verfolgt mit seinem privaten Weltraumunternehmen größere Ziele, un das mit einer extrem schnellen Taktung. WIRED fasst für euch zusammen, an welchen Projekten SpaceX aktuell arbeitet und welche Konzepte in naher Zukunft umgesetzt werden sollen.

Falcon 9: Das Arbeitstier
Das momentane Kerngeschäft von SpaceX ist seine Raketentechnologie. Das Unternehmen setzt mittlerweile ziemlich erfolgreich die selbstentwickelte Falcon 9 ein – eine zweistufige, 70 Meter hohe Rakete, die dazu konzipiert wurde, Nutzlasten ins All zu bringen.


Zudem bietet das System eine Besonderheit, die andere Raketen bislang nicht besaßen: Die Hauptstufe fliegt nach dem Start zur Erde zurück und landet auf dem Boden. Damit ist die Einheit mit ihren neun Merlin-Engines wiederverwertbar, was eine Revolution der Raumfahrt darstellt.

Nachdem SpaceX im Frühjahr 2015 erste Tests mit seiner verbesserten Falcon 9 durchgeführt hat und einige Misserfolge hinnehmen musste, landete im April 2016 das erste Modell erfolgreich auf einer schwimmenden Ozeanplattform im Atlantik. Damit zeigte SpaceX eindrücklich, wie zukünftig einige Millionen Euro pro Weltraummission gespart werden können. Außerdem ist es durch das Recycling-Prinzip der Falcon 9 möglich, Raketen in deutlich höherer Frequenz ins All zu schicken.

Falcon Heavy: Die XL-Rakete
Die Falcon Heavy ist eine Weiterentwicklung der Falcon 9, weshalb sie anfangs auch Falcon 9 Heavy hieß. Wenn sie abhebt, soll sie die stärkste Rakete der Welt sein und damit in einer Liga mit der Saturn V spielen, die in den 1960er Jahren die Mondmissionen möglich machte. Bei der Falcon Heavy werden drei Endstufen miteinander gebündelt, damit 27 Raketentriebwerke gleichzeitig gezündet werden können. Laut SpaceX ist der Schub der Highend-Rakete beim Start so stark wie der von 18 Boeing 747 bei voller Leistung.

Elon Musk sprach zum ersten Mal im Jahr 2008 von der Falcon Heavy, der Launch war damals für 2013 vorgesehen. Doch wie so viele Pläne von SpaceX verschob sich auch dieser, selbst den Termin im Frühjahr 2016 konnte das ambitionierte Startup nicht halten. Den aktuellen SpaceX-Plänen zufolge soll die erste Falcon Heavy dieses Jahr abheben.


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Ein baldiger, erfolgreicher Start ist enorm wichtig für die weiteren Vorhaben von SpaceX, denn ohne ihn sind die angesetzten Missionen und Visionen von Elon Musk nicht realisierbar. Zumindest nicht in dem engen Zeitrahmen, den der enthusiastische Entrepreneur gerne medienwirksam verkündet.

Flug zum Mond: Heavy Falcon plus Dragon
Die erste Mondlandung war definitiv ein großer Schritt für die Menschheit. Doch seit rund 40 Jahren gab es keinen Astronauten mehr, der zum Mond flog. Das soll sich bald ändern: Neben den Europäern und den Russen will auch SpaceX bemannt zum Mond fliegen. Der Zeitplan ist im Vergleich zu den Mitbewerbern allerdings deutlich enger gesteckt, SpaceX möchte schon 2018 zwei Menschen auf die Reise schicken. Dabei wird es sich nicht um ausgebildete Astronauten handeln, sondern um zwei wohlhabende und bislang noch nicht näher genannte Privatpersonen.

Für den Flug zum Mond setzt SpaceX seine Heavy Falcon und die selbstentwickelte Dragon-Kapsel ein. Die Dragon ist das erste kommerzielle Weltraumfahrzeug, das an der Internationalen Raumstation ISS andockte und sicher zur Erde zurückkehrte. Bislang transportiert SpaceX damit nur Fracht. Im Frühjahr soll die erste bemannte Mission mit zwei NASA-Astronauten starten, ein paar Monate später könnte der zweiwöchige Weltraumtouristen-Trip zum Mond folgen.

Für den Start der privaten Mondmission suchte SpaceX einen prestigeträchtigen Ort aus: das Pad 39A des Kennedy Space Center. Von hier aus brachen in den 1960er Jahren die ersten Menschen in den Fähren des Apollo-Programms zum Mond auf.

Doch Elon Musk stößt mit seinen Mond-Träumen nicht nur auf Gegenliebe, sie haben auch das Verhältnis zur NASA beschädigt. Unter anderem, weil das Startup mit seinen Projekten der US-Weltraumbehörde zuvorkommt, die SpaceX wiederum seit mehreren Jahren schon mit Fachwissen, Ressourcen und mit finanziellen Mitteln unterstützt. Um die Wogen etwas zu glätten, veröffentlichte der Tesla-Chef einen Tag nach der Mondmission-Ankündigung von SpaceX diesen Tweet, in dem er die NASA in höchsten Tönen anpreist:

SpaceX could not do this without NASA. Can't express enough appreciation. https://t.co/uQpI60zAV7

— Elon Musk (@elonmusk) February 28, 2017

Der Mond ist nicht genug: Auf zum Mars!
Der bemannte Flug zum Erdtrabanten ist für SpaceX nur ein Zwischenspiel und die Vorbereitung auf eine viel größere Mission: die Reise zum Mars. Wie die NASA, Boeing oder das niederländische Unternehmen Mars One, will auch Elon Musk zum Roten Planeten – und das Rennen dorthin gewinnen.


Zuerst will SpaceX eine unbemannte Kapsel zum Mars schicken, danach soll in den 2020er Jahren die erste Crew aufbrechen. Die ersten Mars-Forscher würden ihre Reise mit dem Interplanetary Transport System (ITS) antreten, einem Raumschiff, das bis zu 100 Personen plus Fracht befördern können soll. Bislang besteht das ITS nur auf dem Reisbrett, in etwa zwei Jahren soll sich jedoch ein Großteil der SpaceX-Mitarbeiter um dieses Projekt kümmern.

Wenn die ersten Astronauten auf dem Mars gelandet sind, soll seine Kolonisierung rasch vorangetrieben werden. Laut Musk könnten bis zum Jahr 2060 rund eine Million Menschen auf dem unwirtlichen Nachbarplaneten leben. Das soll durch eine ganze Flotte an wiederverwertbaren Raumschiffen möglich gemacht werden, wodurch die Reisekosten extrem sinken würden.

Langzeitvision: Großflächige Weltraumkolonisierung


Auch die Mars-Missionen sind für Elon Musk nur ein Etappenziel für seine nächste große Vision. Musk ist der Meinung, dass das Leben in Zukunft „multi-planetary“ sein wird: Die Menschheit muss sich auf mehreren Planeten niederlassen, nur dann kann sie ihren Fortbestand sichern. Dementsprechend plant SpaceX, bis zum Ende des Jahrhunderts das gesamte Sonnensystem anzufliegen, um eventuell einige Monde des Saturn oder Jupiter zu besiedeln.


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Die Reise zum Mond, die Besiedlung des Mars und die Erkundung des Sonnensystems: Wird Elon Musk seine Pläne umsetzen können? Oder sind sie nur die Träumereien eines Fantasten, die wie seine Raketen explodieren werden? Das wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Aktuell hat SpaceX mit ganz irdischen Problemen zu kämpfen: Die Kommerzialisierung der Raumfahrt ist ein kostspieliges Unterfangen, das sehr viel Geld verbrennt. (Auch interessant: Elon Musks Weltraumtourismus: So hoch ist der Preis für eine Reise ins All)

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