In den 1990er Jahren erkundete die Raumsonde Galileo das Jupitersystem und belegte, dass sich unter der Eisdecke des Mondes Europa ein etwa 100 Kilometer tiefer Ozean aus flüssigem Wasser befindet. Seitdem beschäftigt die Wissenschaftler die Frage, ob es auf Europa Leben geben könnte. Die NASA bereitet daher eine Mission zu dem Himmelskörper vor, bei der eine Sonde in den 2020er Jahren den unwirtlichen Eismond untersuchen soll. Wie arstechnica.com berichtet, war lange Zeit unklar, ob diese Untersuchungen auch eine Landung auf Europa vorsehen, die nur mit großem Aufwand bewerkstelligt werden kann. Diese Frage scheint nun geklärt: Das neue, durch den Kongress ausgegebene Budget beträgt 175 Millionen Dollar und ist mit der Anforderung verbunden, ein Landegerät zu bauen.
Die Haushaltsverordnung gibt klar vor, was von der NASA im Rahmen der „Jupiter Europa clipper mission“ erwartet wird: „Die Mission soll auch einen Orbiter mit einem Landegerät vorsehen, das wiederum spezielle Instrumente mitführt. Die Geldmittel sollen außerdem dazu verwendet werden, das Designkonzept der Mission zu finalisieren.“ Im Klartext bedeutet das, dass die Mitnahme eines Landegerätes zum Mond Europa nun gesetzlich vorgeschrieben ist. Eine Sonde weitestgehend unbeschadet auf einem solchen Himmelkörper zu landen, ist allerdings ein höchst diffiziler Prozess.
Als Bundesbehörde erhält die NASA ihre Mittel aus dem jährlichen Bundeshaushalt, den der Kongress der Vereinigten Staaten ausgibt. Das Gesamtbudget der NASA beträgt 19,2 Milliarden Dollar, wovon 1,63 Milliarden für die Planetenwissenschaft abfallen. Das zur Verfügung stehende Geld für die Europa-Mission macht also nur einen vergleichsweise geringen Teil der zusammengefassten Geldmittel aus.