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Warum die NASA Feuer im All legt

von WIRED Staff
Projekt Saffire geht in die zweite Runde und die NASA hat erneut ein Feuer in einem Raumfahrzeug gezündet. Die Raumfahrtorganisation erhofft sich von dem Experiment Erkenntnisse darüber, wie sich Flammen in der Schwerelosigkeit ausbreiten — und welche Konsequenzen daraus für den Bau von Raumfahrzeugen gezogen werden können.

Bereits im Juni hatte die Mission Saffire-I einen großflächigeren Brand an Bord eines Cygnus-Raumtransporters gezündet. Nun berichtet die NASA auf ihrer Webseite, dass Saffire-II erfolgreich die ersten Materialproben entzündet hat und die Übertragung des Bildmaterials folgen wird. Saffire-II testet andere Materialien als die Vorgängermission, darunter eine Mischung aus Fiberglas und Baumwolle, das feuerbeständige Gewebe Nomex, Silikon verschiedener Stärke und Akrylglas, wie es auch in den Fenstern von Raumfahrzeugen verwendet wird.

Normalerweise ist Feuer an Bord von Raumfahrzeugen strengstens verboten. Die Ausbreitung von Flammen in einer abgeschlossenen Umgebung ist für Mensch und Material extrem gefährlich. Flammen verhalten sich bei Schwerelosigkeit anders als auf der Erde. So sah das Ganze bei Saffire-I aus:

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 1997 brannte es auf der russischen Raumstation Mir, was trotz einer schnellen Löschung zu 45 Minuten anhaltenden Schwaden von giftigen Dämpfen führte. An Bord der Internationalen Raumstation sind Zündquellen streng verboten — ein Restrisiko von Kabelbränden bleibt allerdings immer bestehen.

Die Saffire-Missionen werden an Bord der Versorgungstransporter durchgeführt, die ohnehin zur ISS aufbrechen. Auf dem Rückflug werden dann vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre die Proben gezündet, fern von der Raumstation. Kleinere Brand-Experimente durften dort zwar auch schon durchgeführt werden, Flammen von bis zu einem Quadratmeter wären allerdings ein zu großes Risiko. Die Kapseln verglühen nach der Datenübertragung beim Wiedereintritt. Eine dritte Saffire-Mission soll das Projekt in den kommenden Monaten abschließen. Dabei werden weitere Materialien getestet. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten vor allem der bemannten Raumfahrt dann in Zukunft noch besseren Brandschutz ermöglichen.

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