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Die ESA testet Schwerelosigkeit jetzt in 2D

von WIRED Staff
Da die Europäische Raumfahrtbehörde im Gegensatz zur NASA keine Parabelflüge durchführt, hat sie jetzt ein Labor errichtet, in dem ein besonders glatter Boden für eine simulierte Schwerelosigkeit sorgen soll — zumindest in einem zweidimensionalen Raum.

Die neue Testreinrichtung der ESA ist 4,8 mal 9 Meter groß und befindet sich im technischen Zentrum ESTEC in den Niederlanden. Das Prinzip, mit dem Gerätschaften für den Einsatz im All hier gestestet werden, funktioniert ganz ähnlich wie Airhockey: Ein äußerst glatter Fußboden ist mit Löchern gespickt, aus denen Luft strömt. Testobjekte haben eine entsprechende Platte an ihrer Unterseite und verhalten sich dann zumindest zweidimensional so, als ob sie fast keine Schwerkraft hätten, schreibt die ESA auf ihrem Blog.

Während sich vollständige Schwerelosigkeit nicht einfach simulieren lässt, soll das neue Labor der ESA helfen, Missionen für den Einsatz bei Mikrogravitation vorzubereiten: Ein Lander wie Philae, der auf dem Kometen Chury aufgesetzt ist, kann so zumindest in Teilen getestet werden. Derzeit arbeitet die ESA an diesem Standort mit Roboterarmen, die frei schwebende Objekte einfangen sollen.

Künftige Tests in 2-D sollen Projekte wie einen Lander für den winzigen Marsmond Phobos sowie die Asteroid Impact Mission unterstützen, bei der ein Lander auf einem Asteroiden aufsetzen soll. Die Testeinrichtung soll dabei vor allem hilfreiche Daten über Aktion und Reaktion liefern, die sich so nicht akkurat im Computer simulieren ließen. Vor allem automatisierte Systeme und Roboter sollen so lernen, wie sich verschiedene Objekte bei geringer oder gar keiner Reibung verhalten — und autonome Systeme sind spätestens seit Philae oder dem selbstständig an die ISS andockenden ATV eine Spezialität der ESA. 

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