Bei der Pflanze handelt es sich um eine orangefarbene Zinnie, die an Bord der ISS unter LED-Licht gedeiht. Vor einigen Stunden vermeldete Kelly, dass die Weltraumblume nun auch ihr erstes richtiges Sonnenlicht getankt hätte. Was banal klingt, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und Teil der Vorbereitung für Langzeitflüge – beispielsweise zum Mars. Eine der Voraussetzungen für derartig lange Reisen durchs All ist der Anbau von Pflanzen als Quelle frischer Nahrung.
Im August 2015 glückte zum ersten Mal der Anbau von Salat im Weltraum. Die sechsköpfige ISS-Besatzung erntete und verzehrte damals das im All herangezogene Gemüse mit sichtlichem Genuss. Die erblühende Zinnie ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur autarken Lebenserhaltung im Weltall. Dr. Gioia Massa, Teamleiterin des Veggie-Programms bei der NASA, teilte in diesem Zusammenhang mit, dass, obwohl die Blume nicht perfekt gewachsen sei, das Experiment dennoch sehr wertvolle Erkenntnisse über Pflanzen im Weltall geliefert habe.
Die Idee, Pflanzen im All zu züchten, ist allerdings nicht neu. Schon in den frühen 80er Jahren hatten sowjetische Kosmonauten auf der Raumstation Saljut 7 nach Angaben des Guinness-Buch der Rekorde Pflanzen gezüchtet. Das Veggie-Programm musste auch schon Rückschläge hinnehmen. Wie die NASA auf ihrer offiziellen Seite berichtet, zeigten die ersten Bilder der Weltraumpflanzenzucht braune, eingegangene Blätter. Doch auch die missglückten Zuchtversuche lieferten wichtige Erkenntnisse.