Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Anti-Nobelpreis: Die bescheuertsten Studien des Jahres

von Dominik Schönleben
Nicht jeder kann einen Nobelpreis gewinnen. Manche Forscher arbeiten jahrelang an einem Projekt, das dann leider doch nicht die Welt verändert. Einmal im Jahr werden die kuriosesten Ergebnisse mit dem Ig Nobel Preis ausgezeichnet.

Forschung ist wichtig, egal wie sinnlos die Ergebnisse auf den erst Blick wirken. Diesen ungehemmten Wissenschaftsgeist will der Ig Nobel Prize würdigen. Wer die kurioseste Studie des Jahres veröffentlicht hat, wird deshalb mit dem gern auch als Anti-Nobelpreis bezeichneten Award in einer von zehn Kategorien ausgezeichnet.

Dabei geht es nicht darum, die Forscher für ihre teils bizarren Forschungen zu veräppeln. Sondern darum, eben auch Menschen auszuzeichnen, die Erkenntnisse veröffentlichen, aus denen die Menschheit nicht sofort einen Nutzen ziehen kann, die aber trotzdem interessant, ungewöhnlich oder neu sind.

Das sind die Gewinner des diesjährigen Ig Nobel Prize:

Fortpflanzung: Ahmed Ahafik aus Ägypten untersuchte, ob Ratten, die Hosen aus Polyester, Baum- oder Schafwolle tragen, ein anderes Sexualleben haben als ihre von Hosen befreiten Artgenossen. Ähnliche Experimente führte er auch mit Menschen durch.

Wirtschaft: Marks Avis, Sarah Forbes und Shelagh Ferguson aus Großbritannien und Neuseeland untersuchten, wie die Persönlichkeiten von Steinen aus einer Vertriebs- und Marketingperspektive bewertet werden.

Physik: Ein Team aus Spanien, Ungarn, Schweden und der Schweiz hat herausgefunden, warum weißhaarige Pferde am besten vor Stechmücken geschützt sind. Außerdem zeigten sie, warum Libellen eine gefährliche Vorliebe für schwarze Grabsteine haben.

Chemie: Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen wurde für eine innovative Ingenieursleistung ausgezeichnet. Er entwickelte ein Programm, mit dem Autos mit hohem Schadstoffausstoß unter bestimmten Umständen, beispielsweise in einem Test, weniger Schadstoffe ausstoßen können. Auch bekannt als Betrugssoftware.

Medizin: Ein Team deutscher Wissenschaftler entdeckte ein faszinierendes Phänomen: Menschen, die sich vor einem Spiegel an der rechten Seite kratzen, obwohl es ihnen an der linken Seite juckt, fühlen dennoch den gleichen Effekt, als hätten sie sich links gekratzt.

Psychologie: Forscher aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Kanada und den USA haben notorische Lügner gefragt, wie oft sie lügen – und auf Basis dieser Daten geschätzt, ob sie bei der Antwort gelogen haben.

Frieden: Ein Team aus kanadischen und amerikanischen Wissenschaftlern beschäftigte sich in einer Studie mit der Frage, wie pseudo-tiefgründiger Böldsinn von Menschen wahrgenommen wird und ob ihnen auffält, dass es Blödsinn ist.

Biologie: Diesen Preis teilen sich die Briten Charles Foster und Thomas Thwaites. Foster nahm die Rolle eines Dachses, Otters, Rehs, Fuchses oder Vogels ein und lebte eine Zeit lang unter den Lebensbedingungen des jeweiligen Tiers. Thwaites wiederum bastelte für Foster eine Prothese, mit der er sich wie eine Ziege bewegen und in Gesellschaft von Artgenossen durch die Berge streifen konnte.

Literatur: Fredrik Sjöberg wurde für seine autobiografische Trilogie ausgezeichnet. Darin beschreibt er die Freude des Sammelns von toten und nicht ganz so toten Fliegen.

Perfektion: Die Japaner Atsuki Higashiyama und Kohei Adachi haben untersucht, ob Gegenstände anders aussehen, wenn man sich vorn über beugt und sie zwischen den eigenen Beinen hindurch betrachtet.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

GQ Empfiehlt
Das MIT will euch zu Halloween einen Menschen fernsteuern lassen

Das MIT will euch zu Halloween einen Menschen fernsteuern lassen

von Ben Hartlmaier, Michael Förtsch