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Ein Astronom ist überzeugt, dass das „Wow!“-Signal doch nicht von Aliens stammt

von WIRED Editorial
Seit 1977 ein Signal im All registriert wurde, das klar außerirdischen Ursprungs war, hält sich die Theorie: Es waren Aliens. Dem setzt ein US-Forscher nun seine Erkenntis entgegen. Nein, Kometen waren es, sagt Antonio Paris. Und er hat gute Chancen, seine Theorie spätestens 2018 zu beweisen.

Auch Astronomen kommen manchmal auf die besten Ideen, wenn sie gerade gar nicht forschen. „Ich fuhr in meinem Auto“, sagt der US-Forscher Antonio Paris vom St Petersburg College in Florida, „und dachte plötzlich: Könnte ein Objekt im All, wenn es schnell genug ist, die Quelle sein?“ Und zwar die Quelle für das „Wow!“-Signal, das seit mehreren Jahrzehnten Experten beschäftigt.

1977 wurde das Signal aus dem Sternbild Schütze kommend aufgefangen. Mehr als eine Minute lang war es wahrzunehmen und hatte Eigenschaften, die seinen Ursprung im All belegten. Eine wissenschaftliche Erklärung fand sich damals nicht. Zumal ein ähnliches Phänomen in den Jahren danach nie wieder wahrzunehmen war. Hatten Aliens ihre Hände im Spiel? Dieser Theorie konnten Wissenschaftler nichts entgegensetzen, was das „Wow!“-Signal vor allem bei Verschwörungstheoretikern beliebt machte.

Astronom Paris hat da viel handfestere Vorstellungen: 266P/Christensen und P/2008 Y2 könnten der Grund für die 72 Sekunden Wellen gewesen sein, die 1977 die (Wissenschafts)welt beeindruckten, sagt er dem New Scientist. Die beiden Kometen seien an der entsprechenden Stelle im All vorbeigeflogen, durch Sonnenstrahlen aufgebrochen und hätten große Wasserstoff-Mengen entlassen, die ein Teleskop als Wolke habe aufzeichnen können. Warum man darauf damals nicht kam? Keiner der Kometen sei 1977 bekannt gewesen, heißt es im New Scientist. Erst im letzten Jahrzehnt sei man auf sie aufmerksam geworden.

Während nicht alle Wissenschaftler die Theorie ihres Kollegen plausibel finden — Zweifel bleiben, ob Kometen tatsächlich solche Mengen Wasserstoffs freisetzen können — hat Paris einen Trumpf in der Hand: Am 25. Januar 2017 und am 7. Januar 2018 fliegen jeweils einer der Kometen erneut dort vorbei, wo vor 40 Jahren „Wow!“ auffiel. Mit aktuellen Messmethoden könne seine Theorie dann nachvollzogen (oder widerlegt) werden, so Paris. 

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